Schuhgroßhändler Pölking beendet Insolvenzverfahren
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Das Osnabrücker Unternehmen J. H. Pölking GmbH & Co. KG schafft es aus der Insolvenz.
Das im März 2023 beantragte Eigenverwaltungsverfahren wurde zum 31. Mai vom Amtsgericht Osnabrück aufgehoben, teilte Pölking am Dienstag mit. Ein entsprechender Insolvenzplan wurde bereits Anfang Mai von den Gläubiger:innen verabschiedet. Mit dem abgeschlossenen Insolvenz- und Sanierungsplan sei der Schuhgroßhändler für das herausfordernde Marktumfeld gewappnet.
Konkret sieht der in den vergangenen 14 Monaten erarbeitete Sanierungsplan ein neues Vertriebskonzept sowie die Übernahme von vier Filialen der Schwestergesellschaft Lemax Shoe sowie die bisher von Lemax betriebenen Onlineshops vor. Für die Neuaufstellung setzte Pölking zudem verstärkt auf das Thema E-Commerce, auch im Business-to-Business-Bereich und reagiere damit auf die Marktveränderungen, so die Mitteilung.
„Pölking als Großhändler ist ein gefragter Partner der Einzelhändler, die sich ebenfalls an die neuen Marktbedingungen anpassen“, so Joachim Walterscheid, der Generalbevollmächtigte der Eigenverwaltung. „Bei Pölking erhalten die Händler:innen beispielsweise auch gewünschte kleinere Mengen, die sie sonst am Markt gar nicht mehr bekommen würden. Hier verfügt Pölking als Einkäufer von großen Mengen über einen Wettbewerbsvorteil, der auch künftig zu nutzen ist.“
Stabile Entwicklung bei Pölking
Personell gibt es trotz Neuaufstellung nur wenige Veränderungen. Angelika Pölking bleibt auch weiterhin als Geschäftsführerin tätig, allerdings neben Tim Piepmeyer, Geschäftsführer und Gesellschafter der Planet Footwear GmbH, als Generalhandlungsbevollmächtigter. Der designierte Generalhandlungsbevollmächtigte soll mit seinem Branchenwissen die laufenden Veränderungsprozesse beim Schuhgroßhändler im schwierigen Marktumfeld weiter vorantreiben. Die Übergabe vom Generalbevollmächtigten Walterscheid an seinen Nachfolger Piepmeyer finde derzeit statt.
Zudem arbeiten auch nach der Insolvenz noch rund 80 Mitarbeiter:innen bei Pölking, denn während des Verfahrens mussten keine Personalmaßnahmen durchgeführt werden. Es habe lediglich verfahrensunabhängige Fluktuationen gegeben.
„Das Team hat mit uns an einem Strang gezogen. Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten weiter im Unternehmen. Zudem konnten wir einige wenige Positionen neu besetzen, ", so Geschäftsführerin Pölking.
Stabil geblieben sei auch die Lieferant:innen, die dem Unternehmen die Treue gehalten haben, sowie die Kund:innenseite, bei der die Entwicklung “stabil und belastbar” sei.
Die Umsatzzahlen entsprechen den Erwartungen, und das Unternehmen kann nach der Verfahrensaufhebung wieder profitabel arbeiten und das Restrukturierungsprogramm fortsetzen. Alle möglichen Maßnahmen wurden während des Verfahrens eingeleitet, jedoch seien die Sanierungs- und Restrukturierungsprozesse noch nicht vollständig abgeschlossen.
„Im Verfahren hat Pölking die Geschäftsentwicklung stabilisiert, notwendige Sanierungsmaßnahmen umgesetzt und einen Insolvenzplan erarbeitet“, sagte Sachwalter Stefan. „Alle Verfahrensbeteiligten haben konstruktiv zusammengearbeitet und damit diese Lösung ermöglicht.“