Erste Schritte im Sanierungsverfahren: So geht es bei Schuhhändler Pölking weiter
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Das Osnabrücker Unternehmen J. H. Pölking GmbH & Co. KG vermeldet erste Schritte im Sanierungsverfahren.
Der Einzelhandel des Schuhgroßhändlers, der bisher von der Lemax-Shoe-Fashion GmbH geführt wurde, soll konsolidiert und restrukturiert werden, teilte die Pluta Rechtsanwalts GmbH am Mittwoch mit. Dafür will Pölking vier Filialen von seinem Schwesterunternehmen Lemax übernehmen. So sollen das Outlet in Osnabrück sowie die Geschäfte in Bad Rothenfelde, Ihlow/Westerende und Riesenbeck unter dem Namen P.S. Schuhe fortgeführt werden. Auch die bisher von Lemax betriebenen Onlineshops werden vollständig von Pölking übernommen. Dadurch will sich das Unternehmen nachhaltig für die Zukunft aufstellen.
Außerdem habe die Geschäftsführung und der Generalbevollmächtigte Joachim Walterscheid von der Walterscheid Rechtsanwaltsgesellschaft für Restrukturierung mbH mit Geschäftspartner:innen, der Kundschaft und Lieferant:innen geführt. Dies passierte in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter Stefan Meyer von der Pluto Rechtsanwalts GmbH. Die Lieferant:innen sowie die finanzierenden Kreditinstitute unterstützen die Fortführung des Betriebes, so die Mitteilung.
„Unsere Lieferant:innen liefern in gewohnt hoher Qualität und halten uns die Treue. Wir konnten gute Zahlungs- und Liefervereinbarungen unter den Gegebenheiten des Sanierungsverfahrens in den Verhandlungen der vergangenen Wochen abschließen”, sagten Pölker-Geschäftsführerin Angelika Pölking und Walterscheid. „Auf der Kundenseite gibt es ebenfalls erfreuliche Entwicklungen; die bisherigen Umsatzzahlen liegen in den für das Verfahren vorgenommenen Planungen.“
Die Standorte von P.S. Schuhe, die nicht Teil des Sanierungskonzepts von Pölkin sind, seien nicht wirtschaftlich und werden bis September schließen. Das ergab eine Analyse der Insolvenzverwalterin Ria Brüninghoff von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, die im Verfahren von Lemax tätig ist. Insgesamt umfasste das Filialnetz vor Insolvenzanmeldung zwölf Filialen inklusive dem Outlet in Osnabrück. Durch die Übernahme der vier Standorte können 25 der insgesamt rund 60 Arbeitsplätze bei Lemax gesichert werden. Für die restlichen Mitarbeitenden in den Filialen, die schließen müssen, gibt es Gespräche mit Interessenten, um diese Arbeitsplätze ebenfalls zu sichern.
Pölking beantragte im März ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Grund für das Verfahren, von dem auch Lemax betroffen ist, sei eine drohende Zahlungsunfähigkeit, die durch die Krisen der vergangenen Jahre hervorgerufen wurde.