Partnerschaft zwischen Pimkie & Shein: Gründerfamilie kündigt Klage an
Die Familie Mulliez, die die französische Modemarke Pimkie im Jahr 2023 unter der Bedingung verkaufte, dass „Geschäftstätigkeit und Arbeitsplätze einer eigenständigen und verantwortungsvollen Marke“ erhalten bleiben, sieht diese Vereinbarung durch die jüngst angekündigte Kooperation mit Shein verletzt. In einer an die Nachrichtenagentur AFP übermittelten Mitteilung erklärte die Mulliez-Familie, rechtliche Schritte einzuleiten.
Die Association Familiale Mulliez (AFM), die unter anderem die Handelsriesen Auchan, Leroy Merlin, Decathlon, Kiabi, Flunch und Boulanger kontrolliert, kritisierte eine „Verwendung der bei der Übergabe zur Verfügung gestellten Mittel, die offensichtlich ihrem Zweck widerspricht“. Dabei geht es um fast 140 Millionen Euro.
Das Unternehmen Suramac, das von der AFM kontrolliert wird und den Verkauf von Pimkie abgewickelt hatte, kündigte an, „diese Tatsachen gerichtlich verfolgen“ zu wollen.
Pimkie-Chef Salih Halassi wies die Vorwürfe zurück: „Entgegen den heute verbreiteten Behauptungen verfügt die Familie Mulliez über keine Rechtsgrundlage, um auf Basis des mit uns geschlossenen Übernahmevertrags Klage gegen Pimkie zu erheben“, heißt es in einer ebenfalls an AFP übermittelten Erklärung. Die Partnerschaft gefährde nicht den Erhalt von Arbeitsplätzen, sondern ermögliche vielmehr die Schaffung neuer Stellen, so Halassi weiter.
Pimkie wurde 1971 gegründet und betreibt heute knapp 200 Filialen in Frankreich mit mehr als 700 Mitarbeitenden. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geraten, durchlief zwei Sozialpläne und ein Schutzverfahren.
Die asiatische Plattform Shein hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass Pimkie künftig von ihrem „leistungsstarken Ökosystem“ profitieren werde, um insbesondere international zu wachsen. Im Rahmen des Programms „Shein Xcelerator“ sollen Pimkie-Produkte künftig auf der Shein-Plattform und damit in 160 Ländern erhältlich sein. Zudem erhält Pimkie Unterstützung in den Bereichen Logistik, Produktion auf Abruf und Online-Auftragsabwicklung.
Die Ankündigung löste jedoch Kritik in der Branche aus. Vertreter:innen der Bekleidungsverbände sprachen von einem „inakzeptablen Signal“ und einer „Allianz der Schande“ mit der am meisten kritisierten asiatischen Plattform.
Am Dienstag hatten französische Textil- und Bekleidungsverbände gemeinsam mit europäischen Kolleg:innen einen Brief unterzeichnet, in dem sie die EU zu „Sofortmaßnahmen“ gegen Ultra-Fast-Fashion aufriefen. Sie werfen großen asiatischen E-Commerce-Plattformen wie Shein, Temu und AliExpress vor, den europäischen Markt mit Billigwaren und nicht konformen Produkten zu überschwemmen, unlauteren Wettbewerb zu betreiben, Umweltbelastungen zu verursachen und unwürdige Arbeitsbedingungen zu fördern.
Am Mittwoch forderte zudem der französische Verband der Damenmode die Geschäftsführung von Pimkie in einer Mitteilung dazu auf, die Partnerschaft mit Shein zu beenden.
Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.
FashionUnited nutzt Künstliche Intelligenz, um die Übersetzung von Artikeln zu beschleunigen und das Endergebnis zu verbessern. Sie helfen uns, die internationale Berichterstattung von FashionUnited einer deutschsprachigen Leserschaft schnell und umfassend zugänglich zu machen. Artikel, die mithilfe von KI-basierten Tools übersetzt wurden, werden von unseren Redakteur:innen Korrektur gelesen und sorgfältig bearbeitet, bevor sie veröffentlicht werden. Bei Fragen oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte per E-Mail an info@fashionunited.com