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Niederlande: Welche Auswirkungen die Wahlen auf die Modebranche haben könnten

Von FashionUnited

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Einkaufsstraße in Amsterdam. Bild: Aygin Kolaei für FashionUnited

Mit den Wahlen vom 22. November hat sich die politische Landschaft in den Niederlanden stark verändert. Die PVV (Partei für die Freiheit), die Partei von Geert Wilders, wurde bei den Parlamentswahlen zur mit Abstand stärkste Partei gewählt. Aber was könnte dies für Unternehmen, den Einzelhandel und die Modeindustrie im Nachbarland bedeuten? FashionUnited hat die Ansichten der Partei unter die Lupe genommen.

Der nierderländische Handelsverband INretail hat einen Leitfaden für die Wahlen mit dem Schwerpunkt Einzelhandel erstellt, in dem er die Parteiprogramme analysiert hat. Der Ratgeber für Einzelhandelswahlen listet die Positionen zu den wichtigsten Themen für Unternehmer:innen und den Einzelhandel auf. Wenn man sich das Programm der PVV ansieht, fällt sofort auf, dass nur sehr wenige Einzelhandelsthemen behandelt werden. Von den zehn zu untersuchenden Themen bietet die PVV nur zu drei Themen Informationen an.

Von den Positionen, die im Wahlprogramm enthalten sind, sind laut dem Ratgeber zwei positiv für den Einzelhandel, und eine ist sehr negativ. So will die Partei beispielsweise weniger Ladendiebstahl und eine Senkung der Verbrauchssteuern und der Mehrwertsteuer. Dies deckt sich mit den Wünschen des Handelsverbands. Beim Thema "Bezahlbare Nachhaltigkeit für Unternehmer:innen" hingegen schneidet die Partei laut Einzelhandels-Wahlführer "sehr negativ" ab. Im Wahlprogramm heißt es daher, Wilders wolle die Klimasubventionen abschaffen.

Und dann sind da noch die anderen sieben Themen, die im Wahlprogramm der PVV nicht enthalten sind. Es handelt sich um 'weniger regulatorische Belastung für Unternehmende', 'Bekämpfung des Leerstands im Einzelhandel', 'ausreichende Finanzierung für Unternehmende', 'Investitionen in Einkaufszonen', 'mehr Nettolohn für Beschäftigte', 'realistische Null-Emissionszonen' und 'Investitionen in die Region'. Wo ein Nettolohn nicht erwähnt wird, erwähnt Wilders in seinem Programm allerdings die Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns. Dies könnte jedoch zu einem höheren Lohnkostendruck für die Unternehmer:innen führen.

Ein Thema, das im Leitfaden nicht direkt erwähnt wird, ist der Personalmangel. Eine Möglichkeit, einen Teil des Personalmangels zu beheben, sind Gastarbeiter:innen. Die PVV will allerdings den Zustrom von Arbeits- und Studienmigranten stark begrenzen. Arbeitnehmende aus der EU sollen wieder eine Arbeitserlaubnis benötigen, wenn es nach der PVV geht.

Auch der kreative Teil der Modeindustrie könnte von den politischen Entscheidungen betroffen sein. Mode ist schließlich auch Kunst und Kultur. Wenn es nach der PVV geht, werden die Subventionen für Kunst und Kultur gestoppt. Das niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wasser hat bisher in gewissem Umfang in das niederländische Design investiert. Dazu gehören die Bereiche Architektur, Design, Mode, digitale Kultur und Gaming. Für diese Branchen gibt es verschiedene Subventionen.

Dennoch wird die PVV in den Niederlanden nicht allein regieren. Nach den Wahlen beginnt nun die Phase der Regierungsbildung, und es muss eine Koalition gebildet werden. Inwieweit die PVV regieren wird und mit wem, bleibt also vorerst offen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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