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Nach höherem Verlust im zweiten Quartal: About You kündigt Sparprogramm an

Von Jan Schroder

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Bild: About You

Bereits Mitte September hatte der Hamburger Online-Modehändler About You Holding SE eingeräumt, dass die Geschäfte im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 schlechter als erwartet verlaufen waren. Das bestätigte sich nun im aktuellen Zwischenbericht, den der E-Commerce-Spezialist am Dienstag vorlegte. Zwar steigerte das Unternehmen seinen Umsatz, doch der Verlust fiel deutlich höher aus als im Vorjahreszeitraum. Darauf will About You nun mit Sparmaßnahmen reagieren.

Schwache Kauflaune in Deutschland bremst die Umsatzentwicklung

In den Monaten Juni bis August belief sich der Konzernumsatz auf 430,6 Millionen Euro, was einem Wachstum um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprach. In der Kernregion DACH, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst, stiegen die Erlöse dabei lediglich um 4,7 Prozent auf 206,7 Millionen Euro. Der Onlinehändler begründete dies mit einem „starken Rückgang der Verbraucherstimmung, insbesondere in Deutschland“. In den übrigen europäischen Märkten legte der Umsatz um 28,6 Prozent auf 209,5 Millionen Euro zu. Die Erlöse des Segments TME (Tech, Media and Enabling), in dem die B2B-Dienstleistungen des Unternehmens geführt werden, wuchsen um 17,0 Prozent auf 46,2 Millionen Euro.

Die unerwartet schwache Nachfrage belastete auch das Ergebnis, zumal der Onlinehändler höhere Betriebsausgaben verbuchen musste. Die Rentabilität sei durch „eine Verlangsamung des Umsatzwachstums und eine Kostenstruktur, die auf eine Erholung des Geschäfts ab dem zweiten Quartal ausgelegt war“, unter Druck geraten, räumte das Unternehmen ein. So fiel der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) mit 42,8 Millionen Euro mehr als dreimal so hoch aus wie im Vorjahresquartal, als er lediglich bei 13,1 Millionen Euro gelegen hatte. Der ausgewiesene Nettofehlbetrag stieg um 81,1 Prozent von 35,0 auf 63,4 Millionen Euro.

Im gesamten ersten Halbjahr erzielte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 934,8 Millionen Euro und übertraf das entsprechende Vorjahresniveau damit um 14,3 Prozent. Der ausgewiesene Nettoverlust wuchs von 58,5 auf 107,8 Millionen Euro.

Das Management plant Kostensenkungen, hält aber an seinen Jahresprognosen fest

Das Unternehmen, das bereits im September seine Jahresprognosen gesenkt hatte, will der widrigen Situation nun mit Einsparungen begegnen: „Die aktuelle wirtschaftliche Lage hat den Druck auf den Markt für Fashion-E-Commerce erhöht. Prognosen zum Konsumentenverhalten werden dadurch erschwert“, räumte Co-CEO Hannes Wiese in einer Mitteilung ein. „Wir gehen davon aus, dass die schwierigen Marktbedingungen länger anhalten, haben aber schnell reagiert und konzentrieren uns auf Maßnahmen, die uns erlauben, langfristig auf unseren Wachstumskurs zurückzukehren und die Marktvolatilität zu bewältigen.“

Konkret plant About You unter anderem eine „Anpassung der Bestellungen für die Herbst/Winter-Kollektion 2022 sowie Frühjahr/Sommer-Kollektion 2023“ sowie die „Verschärfung und Vereinheitlichung der Renditeziele im Marketing sowie Senkung der Content- und Medienkosten“. Weitere Maßnahmen sind demnach die „Optimierung der Stückkosten in der Logistik sowie Ausbau des Partnergeschäfts“, die Verringerung von Neueinstellungen „in nicht-technischen Funktionen“ sowie Initiativen zur „Steigerung der Gemeinkosteneffizienz“.

An seinen aktuellen Jahresprognosen hielt das Management trotz der weiteren Eintrübung der Kauflaune fest. Es rechnet also nach wie vor mit einem Umsatzplus von zehn bis zwanzig Prozent auf 1,905 bis 2,078 Milliarden Euro sowie einem um Sondereffekte bereinigten EBITDA zwischen -120 und -140 Millionen Euro.

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