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Mister Spex rutscht 2024 tiefer in die Verlustzone und setzt auf Reformprogramm

Von Jan Schroder

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Ein Store von Mister Spex in Düsseldorf Bild: Mister Spex

Der Berliner Brillenhändler Mister Spex SE musste im Geschäftsjahr 2024 wie erwartet Umsatzeinbußen und einen höheren Verlust hinnehmen. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, den das Unternehmen am Donnerstag veröffentlichte. Nun hofft das Management auf positive Effekte des im vergangenen August eingeleiteten umfassenden Reformpogramms „SpexFocus“.

In Deutschland bleibt der Umsatz stabil

Im vergangenen Geschäftsjahr belief sich der Umsatz auf 216,8 Millionen Euro. Damit ging er im Vergleich zu 2023 um drei Prozent zurück, lag aber im Rahmen der Prognosespanne von 210 bis 230 Millionen Euro.

Im Kernmarkt Deutschland, der im Fokus der Unternehmensstrategie steht, stieg der Umsatz um 0,3 Prozent auf 169,0 Millionen Euro. Die Erlöse in den hiesigen Filialen wuchsen auf vergleichbarer Fläche um zwei Prozent.

Im Auslandsgeschäft machten sich die Auswirkungen der jüngsten Veränderungen bemerkbar. Der Umsatz schrumpfte um 13 Prozent auf 47,7 Millionen Euro. Die erheblichen Einbußen seien auf „die strategische Neuausrichtung im Rahmen von ‚SpexFocus‘ sowie die Schließung aller Stores in Österreich, Schweden und der Schweiz“ zurückzuführen, erklärte das Unternehmen. Inzwischen konzentriert sich der Brillenhändler „außerhalb des Heimatmarktes ausschließlich auf das Online-Geschäft“.

Der Nettoverlust steigt um 77 Prozent

Trotz der Einschränkung von Rabattaktionen und Kostensenkungen im Zuge der ab dem Spätsommer umgesetzten Sparmaßnahmen sank das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -5,8 Millionen Euro. Im Vorjahr war es mit 0,9 Millionen Euro noch positiv gewesen.

Unter dem Strich stand nicht zuletzt aufgrund erheblicher transformationsbedingter Einmalbelastungen ein Nettoverlust in Höhe von knapp 84,9 Millionen Euro. Damit erhöhte sich der Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahr, in dem er bei 47,9 Millionen Euro gelegen hatte, um 77 Prozent.

Finanzvorstand Stephan Schulz-Gohritz, der das Unternehmen in den vergangenen Monaten als Interims-CEO führte, bilanzierte die jüngste Entwicklung. „Im Geschäftsjahr 2024 haben wir die Transformation des Unternehmens eingeleitet. Ziel dieser Transformation ist es, das Unternehmen als profitablen Optiker im Markt zu positionieren“, erklärte er in einem Statement. „Hierzu werden wir unsere Profitabilität systematisch verbessern, Prozesse straffen und unseren Fokus auf margenstarke Produkte schärfen.“

Für 2025 rechnet das Management mit einem Umsatzrückgang um fünf bis zehn Prozent

Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ein „weiterhin herausforderndes Einzelhandelsumfeld“. Zudem würden sich die „Preis-Repositionierung und die Reduzierung von Discounts“ negativ auf die Umsatzentwicklung auswirken. Konkret prognostiziert das Management für 2025 einen Umsatzrückgang um fünf bis zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Das Unternehmen verkündete zudem, mit Beginn des neuen Geschäftsjahres das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) als „zentrale Leistungskennzahl“ einzusetzen, um „die operative Performance klarer darzustellen, Transparenz über nachhaltige Profitabilität zu schaffen und die Grundlage für langfristige Wertschöpfung zu legen“. Für 2025 rechnet der Vorstand aktuell mit einer EBIT-Marge im Bereich von -5 und -15 Prozent.

Die Reformen sollen „den Weg für nachhaltiges und dynamisches Wachstum“ ebnen

Schulz-Gohritz, der den Posten des Vorstandschefs Anfang April an Tobias Krauss abgegeben wird, setzt auf die mittelfristigen Wirkungen des laufenden Reformprogramms. „Trotz eines herausfordernden Marktumfelds entwickeln wir unser Geschäftsmodell erfolgreich weiter“, erklärte er. „Unser Offline-Geschäft in Deutschland hat sich als wichtiger Wachstumstreiber erwiesen. Das zeigt, dass unser Omnichannel-Ansatz effektiv ist und wir mit unserer Strategie auf dem richtigen Weg sind, nachhaltiges, profitables Wachstum zu realisieren.“ Derzeit rechnet das Unternehmen damit, dass die eingeleiteten Maßnahmen „den Weg für nachhaltiges und dynamisches Wachstum ab 2026“ ebnen dürften.

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