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LVMH übernimmt Juwelier Tiffany für 14,7 Milliarden Euro

Von Jan Schroder

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Der französische Luxusgüterkontern Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) war mit seinem aufgebesserten Übernahmeangebot für den US-amerikanischen Juwelier Tiffany & Co. erfolgreich. Am Montagmorgen verkündeten die Franzosen, dass beide Unternehmen eine „bindende Vereinbarung“ über den Verkauf von Tiffany geschlossen hätten.

LVMH zahlt den Anteilseignern des Juweliers demnach 135 US-Dollar für jede Aktie. Das Gesamtvolumen der Transaktion beläuft sich damit auf 16,2 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 14,7 Milliarden Euro. Die Übernahme soll Mitte kommenden Jahres abgeschlossen werden. Voraussetzungen sind die Zustimmung der Aktionäre von Tiffany und die Genehmigung durch die zuständigen Aufsichtsbehörden.

Am Aktienmarkt kam der Kauf gut an: Die LVMH-Papiere stiegen am Vormittag um knapp 2 Prozent und näherten sich damit ihrem Rekordhoch von 407,85 Euro. Für die Tiffany-Papiere zeichneten sich im vorbörslichen US-Handel deutliche Gewinne ab.

„Der Kauf von Tiffany wird die Stellung des LVMH-Konzerns im Schmuckbereich stärken und seine Präsenz in den USA vergrößern“, teilte das Unternehmen mit. „Wir freuen uns, die Gelegenheit zu haben, Tiffany mit seiner unvergleichlichen Geschichte und einzigartigen Stellung im weltweiten Schmuckgeschäft in der LVMH-Familie willkommen zu heißen“, erklärte Konzernchef Bernard Arnault in einer Mitteilung. LVMH habe „riesigen Respekt und Bewunderung“ für den 1837 in Manhattan gegründeten Juwelier und freue sich darauf, dafür zu sorgen, dass Tiffany „auch in den kommenden Jahrhunderten florieren wird“.

LVMH steht vor dem teuersten Zukauf der Konzerngeschichte

Für LVMH ist die Übernahme die kostspieligste in der Konzerngeschichte. Presseberichten zufolge musste der weltgrößte Anbieter von Luxusartikeln sein Kaufangebot in den vergangenen Wochen mehrfach aufstocken, um bei Tiffany zum Zuge zu kommen. Am Ende konnten die Franzosen den Übernahmekandidaten überzeugen: „Im Anschluss an eine strategische Untersuchung, die einen gewissenhaften internen Prozess und die Beratung durch externe Experten umfasste, ist der Aufsichtsrat zu dem Entschluss gekommen, dass die Transaktion mit LVMH einen aufregenden Weg in die Zukunft eröffnet“, erklärte Roger Farah, der Aufsichtsratschef von Tiffany, in einer Mitteilung.

LVMH sei ein Konzern, der „die einzigartigen Werte und das starke Humankapital von Tiffany schätzt und weiter in sie investieren wird“, so Farah. Zudem biete das Angebot einen „überzeugenden Kaufpreis“, der den Aktionären „sichere Werte“ verschaffe. Daher entschloss sich der Aufsichtsrat des Juweliers, den Anteilseignern die Annahme der Offerte zu empfehlen.

LVMH hatte 2011 bereits die Hersteller Bulgari und 1999 Chaumet gekauft, um im Schmuckbereich zu wachsen. Dort ist der Schweizer Luxuskonzern Richemont Weltmarktführer, zu dem Marken wie Cartier und Van Cleef & Arpels gehören.

Die französische Regierung begrüßte den Kauf: Wirtschaftsminister Bruno Le Maire sprach von einer "hervorragenden Nachricht" für die französische Luxus- und Modebranche. Damit werde es LVMH gelingen, seine Position auf dem US-Markt zu stärken. Derzeit macht der Konzern gut 20 Prozent seines Umsatzes in den USA.(FashionUnited/dpa/AFP)

Foto: Tiffany Facebook-Page

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