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Langeweile im Lockdown? Wie Sie zuhause digital am Ball bleiben

Von Ole Spötter

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Business |AKTUALISIERT

Angesichts der fortlaufenden Ausbreitung der Covid-19 Pandemie, werden immer mehr Städte und ganze Länder abgeriegelt. Sofern es ihnen möglich ist, arbeiten die Leute daheim und verbringen auch sonst viel Zeit in den eigenen vier Wänden.

Wenn diese Wände sowohl Schlaf- und Wohnzimmer, als auch Arbeitsplatz sind, ist eine gewisse Routine notwendig, um nicht schon während der eigentlichen Arbeitszeit die Füße hochzulegen.

Dabei kann schon der Start in den Tag entscheidend sein. Bereiten Sie sich wie auf einen normalen Tag im Büro vor und halten an Ihren Ritualen fest. Dazu zählt auch die richtige Kleidung und Pflege. Nur weil Sie zuhause vielleicht niemand sieht, ist ein anderes Outfit wichtig. Dadurch werden klare Grenzen zwischen Frei- und Arbeitszeit gesetzt.

Auf der anderen Seite gibt es auch viele Arbeitnehmer, die ihrer Tätigkeit aktuell nicht nachgehen können, von Zukunftsängsten geplagt werden oder bei der ganzen freien Zeit sogar Langeweile zuhause bekommen. FashionUnited stellt einige digitale Möglichkeiten vor, wie Menschen während dieser Zeit am Ball bleiben können und zeigt, wie einige Kreative mit der Situation umgehen.

Produktivität

Gerade ein längerer Zeitraum im Homeoffice ist für viele eine neue Erfahrung. Deswegen bieten einige Plattformen digitale Kurse für den Einstieg in diese Telearbeit an.

Das soziale Netzwerk LinkedIn bietet gerade mehrere kostenlose Video-Kurse rund um die Arbeit von zuhause an - wie man produktiv bleibt, die Anwendung von virtuellen Meeting-Werkzeugen (Microsoft Teams, Skype, BlueJeans, Cisco Webex und Zoom) und die Balance zwischen Arbeit und Alltag. Aktuell gibt es 16 kostenlose Kurse auf der LinkedIn Learning Plattform.

Meeting-Werkzeuge ermöglichen nicht nur digitale Konferenzen, sondern auch den persönlichen Austausch mit Kollegen. E-meeten Sie sich für eine Kaffee- oder Mittagspause: Neben arbeitsrelevanten Themen, können auch bisherige Homeoffice-Erfahrungen und üblicher Smalltalk auf der Speisekarte stehen.

Natürlich soll auch das Networking von Zuhause nicht zu kurz kommen. Daher bietet die Internetseite ingage.biz virtuelle Happy Hours an und wirbt damit sich Geschäftsinhabern und Führungskräften bei einer Netzwerk-Blitzrunde anzuschließen.

Es ist natürlich nicht nur wichtig den digitalen Desktop zu strukturieren, auch der Tag im Home Office braucht eine klare Linie: Setzten Sie sich private Deadlines für die Tagesarbeit und gestalten Sie einen Ablaufplan mit Pausen. Am Ende eines Tages oder einer Woche hilft eine Selbstreflexion dabei zu überprüfen, ob die eigenen Ziele erfüllt wurden, oder die Situation zu verbessern. Achten Sie neben ihrer Produktivität auch auf Ihr Wohlbefinden.

Persönliche Projekte vorantreiben

Die Modebranche hat neben ihrer wirtschaftlichen auch noch eine kreative Komponente. Diese könnte bei der aktuellen Wirtschaftslage deutlich mehr in persönliche Projekte fließen. Besonders Freiberufler kennen den Zwiespalt zwischen bezahlten Jobs und persönlichen Projekten.

Durch die verschärften Reiserichtlinien und andere Hindernisse kann zum Beispiel die Verfügbarkeit von Samples, die Situation erschweren. Jetzt geht es darum, erfinderisch zu werden um seine Projekte zu realisieren.

Junge Modedesigner müssen mit den Materialien arbeiten, die ihnen in ihrem Haushalt zur Verfügung stehen. Die Berliner Künstlerin All Amin, bekannt unter ihrem Instagramnamen haramwithsugar, recycelt Sneakers und schenkt den alten Tretern ein neues Leben. Amin personalisiert die Sportschuhe oder kreiert daraus völlig neue Kleidungsstücke, wie Corsagen oder Kopfbedeckungen.

Die Kreativdirektorin der nachhaltigen, dänischen Modemarke aest-ethics, Marije de Roos, nutzt ihre Zeit für ein Buchprojekt, das die Geschichten von Gründerinnen sammelt, die die Mode aktiv zu einer wahren Macht des Guten werden lassen. Auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn startete De Roos einen Aufruf, relevante Geschichten mit ihr zu teilen.

Jacquemus vertreibt sich die Zeit mit einer eigenen Challenge. Bei Jacquemus-at-home kreieren das Label und dessen Instagram-Community Kollagen aus Alltagsgegenständen und Jacquemus-Stücken: Nudeln landen, ausnahmsweise ohne zu kleckern, auf einem Hemd und Einkaufsnetze machen sich auch gut im Haar. Dadurch bleibt Jacquemus, auch während des Coronavirus, mit den Kunden im Austausch und schafft ein kreative Ablenkung.

Digitale Modekurse

Auch zum Thema Mode gibt es einige digitale Kurse, die nicht nur für Studenten interessant sind.

Die Plattform futurelearn.com bietet neben anderen Themen auch Modekurse an. In Kooperation mit dem London College of Fashion (ual) gibt es beispielsweise einen digitalen sechswöchigen Kurs, à drei Stunden pro Woche, über das Thema. “Fashion and Sustainability: Understanding Luxury Fashion in a Changing World”. In einem anderen Kurs lehrt Dan Trowsdale von der Univesity of Leeds über die Neuerungen der Einzelhändler anhand einer Marks & Spencer Fallstudie. Grundsätzlich sind diese Kurse kostenlos, allerdings können kostenpflichtige Leistungen dazu gebucht werden.

Damit auch Dozenten weiterhin unterrichten können bietet die Fairchild Fashion Books Library freien Zugang zu ihrem Unterrichtsmaterial an. Das Angebot gilt bis zum 31. Mai und richtet sich neben Dozenten auch an Fakultätsmitglieder und Bibliothekare. Die Fairchild Fashion Books Library ist Teil von Bloomsbury Fashion Central, der digitalen Plattform für interdisziplinäre Forschung im Bereich Mode und Kleidung.

Eine nützliche Hilfe für Dozenten und Studenten könnte auch das aktuelle Angebot des Softwareunternehmens Adobe sein. Das US-amerikanische Unternehmen bietet seinen Kunden aus dem Schul- und Hochschulbereich, die derzeit die Creative-Cloud-Anwendungen für Studenten innerhalb der Lehrräume zur Verfügung stellen, den "at-home"-Zugang zu beantragen. Die heimische Nutzung geht bis zum 31. Mai, wie das Unternehmen gestern auf seinem Blog mitteilte.

Magazine

Auch die Printmedien sind von der Pandemie betroffen. Durch die Schließung vieler Einzelhändler und geringeren Reiseverkehr bleibt auch die Laufkundschaft der physischen Verkaufsstellen aus. Um dennoch präsent zu sein, haben sich vor allem junge Magazine Aktionen überlegt, ihre Zielgruppe zu erreichen.

Aktuell verschickt das Magazin 032c alle verfügbaren Ausgaben weltweit ohne Versandkosten. Das teilte das Unternehmen gestern auf seiner Instagram-Seite mit. Auf Kundennachfrage, warum beim Checkout immer noch Versandkosten aufgelistet seien, reagierte 032c mit dem Hinweis, dass mehrere Ausgaben separat bestellt werden müssen, um den Rabatt zu erhalten.

Das Magazin des Amsterdamer Fotografiemuseums Foam, wie auch viele andere Museen derzeit, bietet freien Zugang zu seinem digitalen Archiv. Unter dem Motto #FoamAtHome lassen sich viele Ausgaben des Foam Magazins nachlesen, darunter auch die Ausgabe zur Ausstellung “Adorned - The Fashionable Show”, die sich mit der modernen Modefotografie auseinandersetzt.

Gleiches gilt für das Archiv des feministischen Missy Mag. Die einzige Voraussetzung ist der Erwerb der aktuellen digitalen Ausgabe. Das Print- und Onlinemagazin beschäftigt sich mit popkulturellen und politischen Themen in einem feministischen Kontext.

Foto: FashionUnited

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