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Handel fordert Bürokratieabbau im Steuerrecht

Von Reinhold Koehler

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Nachdem die Bundesregierung ihren neuen Gesetzesentwurf zur steuerlichen Entlastung des Mittelstands veröffentlicht hat, erfolgt nun erwartungsgemäß die Reaktion der betroffenen Verbände, darunter auch der Handelsverband Deutschland (HDE). Dieser begrüßt das Vorhaben ausdrücklich und fordert weitere Vereinfachungen für den Einzelhandel.

„Gerade die kleinen und mittelständischen Unternehmen sehen sich teilweise großen bürokratischen Hindernissen und Anforderungen gegenüber. Das betrifft vor allem die steuerlichen Regelungen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insofern sei es ein richtiger Schritt, die Befreiung von den Buchführungspflichten auszuweiten. Die Regierung müsse jetzt aber außerdem dringend für Entlastungen bei den Aufbewahrungsfristen sorgen. Derzeit müssen die meisten steuerlichen Unterlagen zehn Jahre und länger aufbewahrt werden. Bei elektronischer Buchführung müssen die Daten auch noch nach zehn Jahren vollständig lesbar und auswertbar sein. „Das ist in der Praxis oft schwierig. Ein Jahrzehnt ist im IT-Bereich eine halbe Ewigkeit. Oft läuft nach einer gewissen Zeit der Software-Support aus oder das Unternehmen verfügt nicht mehr über das Fachpersonal zur Bedienung eines Altsystems“, so Genth weiter. Die Frist für die Aufrechterhaltung der alten Systeme müsse deshalb verkürzt werden. Die Unternehmen könnten die Daten dann zumindest in neue Systeme umziehen oder in Archive migrieren. So sei der Zugriff der Finanzverwaltung weiter gesichert.

„Ein weiterer wichtiger Schritt zur Entbürokratisierung wäre der Aufbau einer Gewerbesteuer-Clearingstelle. Denn bisher müssen sich Einzelhandels-unternehmen mit einer Vielzahl von Betriebsstätten mit einem Gewerbesteuerbescheid von jeder Gemeinde, in der sich eine Betriebsstätte befindet, auseinandersetzen. Das ist in der Praxis extrem aufwendig“, so Genth weiter. Insbesondere wenn dann auch noch Betriebsprüfungen zu nachträglichen Änderungen führten, könnten große Unternehmen in einem einzigen Jahr mit mehreren zehntausend Bescheiden konfrontiert sein. Eine Clearingstelle, bei der die Unternehmen ihre Gewerbesteuerzahlungen zentral abwickeln könnten, brächte den betroffenen Unternehmen eine große Erleichterung.

Foto: Tim Reckmann / pixelio.de

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