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Galeria Karstadt Kaufhof drängt auf Miet-Zugeständnisse und Staatshilfe

Von Weixin Zha

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Die Lage bei Galeria Karstadt Kaufhaus ist weiter angespannt. Der angeschlagene Warenhauskonzern hofft sowohl auf Zugeständnisse seiner Vermieter als auch auf Staatshilfen.

Galeria Karstadt Kaufhof verhandelt mit den Vermietern seiner Filialen über weitere Zugeständnisse, wie eine Sprecherin gegenüber dem Magazin Capital bestätigte. Der Warenhausbetreiber führe aktuell “mit allen Vermietern” Gespräche über Mietreduktionen, Mietstundungen oder teilweisen Mieterlass für die Zeit, in der die Filialen wegen der Corona-Beschränkungen nicht voll öffnen könnten. Karstadt Kaufhof wolle eine Lösung für die “Aufteilung des wirtschaftlichen Schadens” durch den Lockdown mit seinen Vermietern zu finden, teilte das Unternehmen mit.

Galeria drängt wieder auf Staatshilfen

Anfang des Jahres erhielt der Warenhauskonzern einen Kredit des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) in Höhe von 460 Millionen Euro. Inzwischen soll die Tochter des österreichischen Signa-Konzerns weitere Hilfen, möglicherweise auch von Seiten des Bundes, benötigen. Man prüfe derzeit “weitere Finanzierungsmöglichkeiten”, sagte die Sprecherin gegenüber Capital.

Um rund 200 Millionen Staatshilfe soll Karstadt Kaufhof mit der Bundesregierung verhandeln, berichteten die Wirtschaftsmedien Manager Magazin und Business Insider Anfang Mai. Mit jedem Monat seit dem Beginn des Lockdowns soll die Kaufhauskette etwa 100 Millionen Euro verbrennen, damit könnte das Geld bis Juni oder Juli ausreichen, berichtete Business Insider.

In der Zwischenzeit mehren sich auch die kritischen Stimmen gegenüber Staatshilfen für Karstadt Kaufhof. Einige halten das Geschäftsmodell für nicht mehr zukunftsfähig, andere kritisieren dass nur große Konzerne Staatshilfen bekommen, aber kleine und mittelständische Händler leer ausgehen.

Mutterkonzern Signa sieht sich selbst in einer klammen Lage

Am Dienstag wurde bekannt, dass Adler Modemärkte ein Darlehen vom Bund in Höhe von 10 Millionen Euro bekommen haben. Auch der Schuhhändler Görtz hat 28 Millionen Euro bekommen, berichtete die Wirtschaftswoche im April. Bekleidungshersteller wie S.Oliver und Hugo hatten auch Anfang des Jahres ebenfalls Forderungen nach staatlicher Hilfe gestellt.

Angesichts der öffentlichen Kritik an möglichen weiteren staatlichen Hilfen betont Eigentümer Signa, dass die Pandemie und Krise bei Galeria Karstadt Kaufhof, sowie mögliche Mietreduzierungen und - stundungen auch das eigene Geschäft belastet. Das österreichische Immobilien- und Handelsunternehmen des Investors René Benko besitzt einen Teil der Filialen von Karstadt Kaufhof, zu den weiteren wichtigen Mietern gehören auch die Häuser der KaDeWe-Gruppe. Signa habe in diesem Jahr bereits weitere Eigenmittel in die Warenhäuser gesteckt, so ein Sprecher gegenüber Capital.

Bild: Berliner Karstadt-Filiale wegen Coronavirus-Maßnahmen geschlossen / Odd Andersen / AFP

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