Dank Sondereffekten: Ludwig Beck schreibt 2021 wieder schwarze Zahlen
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Trotz anhaltender Belastungen infolge der Covid-19-Pandemie konnte der Münchener Einzelhändler Ludwig Beck im Geschäftsjahr 2021 in die Gewinnzone zurückkehren. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, war dies allerdings nur staatlichen Hilfszahlungen und weiteren Sondereinnahmen zu verdanken.
Der Bruttoumsatz des Konzerns belief sich 2021 auf 66,0 Millionen Euro und übertraf das Vorjahresniveau damit um 9,3 Prozent. Der Nettoumsatz wuchs um 7,8 Prozent auf 55,4 Millionen Euro. Der Einzelhändler sei aber „weiterhin der Covid-19-Pandemie und deren drastischen Auswirkungen auf die Wirtschaft und das Konsumverhalten der Bevölkerung ausgesetzt“ gewesen, heißt es in einer Mitteilung. „Mit 56 Verkaufs-Lockdowntagen stieg die Zahl im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 40 Tagen nochmals deutlich an“, erklärte das Unternehmen und verwies zudem auf „erneute Einschränkungen durch die behördlich verhängte 2G-Regel“ im Weihnachtsgeschäft. „Einzig erfreulich“ habe sich das Onlinegeschäft entwickelt, das „die Umsatzeinbrüche des stationären Handels jedoch nicht kompensieren konnte“.
Trotz dieser Belastungen erzielte der Konzern einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 4,3 Millionen Euro, nachdem er 2020 einen entsprechender Verlust von 4,3 Millionen Euro hinnehmen musste. Der Einzelhändler profitierte dabei aber von einmaligen Einnahmen: So erhielt er Zahlungen im Rahmen der Überbrückungshilfe III in Höhe von 5,7 Millionen Euro und nahm durch Immobilienverkäufe 2,3 Millionen Euro ein. Unter dem Strich stand daher ein Nettogewinn von 3,6 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Ludwig Beck einen Fehlbetrag von 1,7 Millionen Euro verbucht.
Für das laufende Jahr setzt das Management auf einen „sich einigermaßen normalisierenden Geschäftsverlauf mit einem wieder stattfindenden Oktoberfest und einem uneingeschränkten Weihnachtsgeschäft mit Weihnachtsmärkten wie vor der Pandemie“. Unter diesen Voraussetzungen peilt das Unternehmen eine Steigerung des Bruttoumsatzes auf 85 bis 88 Millionen Euro an. Zudem rechnet es mit einem „leicht positiven Ergebnis vor Steuern“.
Im Falle erneuter „Einschränkungen in den Innenstädten, wie Lockdowns, 2G-Regelungen, Sperrstunden oder Zugangsbeschränkungen“, wäre aber „nur schwer abschätzbar, in welchem Umfang die Umsatz- und Ertragssituation von Ludwig Beck negativ beeinflusst wird“, warnte der Einzelhändler.
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