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Avatare und Social Commerce: Globale Konsumtrends, die das Jahr 2023 bestimmen werden

Von Rachel Douglass

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TikTok-App. Bild: Unsplash

Das Jahr 2022 hat zahlreiche neue Entwicklungen in der Welt des E-Commerce, des Einzelhandels und der Modebranche mit sich gebracht. Das rasante Wachstum des digitalen Handels und eine Reihe globaler Probleme haben zweifelsohne einen tiefgreifenden Einfluss auf das Leben der Verbraucher:innen. Die amerikanische Konsumdatenplattform GWI hat in ihrem neuen Bericht “Connecting the Dots” einige Trends skizziert, die sich aus den Verhaltensänderungen ergeben werden.

Das Unternehmen geht davon aus, dass die Verbraucher:innen den Höhepunkt der Internetsättigung erreicht haben und die durchschnittlichen Online-Nutzungszahlen weiterhin stagnieren werden. Die Gründe, die einst als “typische” Internetnutzungspunkte galten, haben sich jedoch merklich verändert, da neue Entwicklungen neue Nutzungsmöglichkeiten für die Online-Welt bieten.

Während das geschäftliche Networking und die Recherche laut Bericht am stärksten zurückgegangen sind, haben auch das allgemeine Surfen, die Produktrecherche und das Ansehen von Videos an Bedeutung verloren. Beobachtbar sei demnach eine Verschiebung hin zu Social-Media-Plattformen wie TikTok, ein wachsendes Engagement für die Web3-Entwicklung und eine Umkehrung der Einstellung gegenüber dem Internet. So ging das Misstrauen gegenüber dem Internet leicht zurück, da sich Unternehmen zunehmend mit dem Thema auseinandersetzen.

Alle diese Faktoren sind in die Konsumtrends des Marktforschungsunternehmens für das Jahr 2023 eingeflossen. Es geht vor allem darum, den Nutzer:innen täglich neue Anreize zu bieten, sodass sie regelmäßig neue Erfahrungen machen und ihr Engagement und ihre Ziele auffrischen.

Soziale Medien definieren das Shopping

GWI wies darauf hin, dass laut einer aktuellen Studie von Google junge Menschen auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen eher TikTok oder Instagram nutzen als echte Suchmaschinen. Die Suche nach Informationen ist nach wie vor die wichtigste Nutzung des Internets, und die Suche nach Produkten vor dem Kauf ist in der Rangliste um einen Platz gefallen. Sie wurde von der Suche nach neuen Ideen und Inspiration überholt.

Diese Ergebnisse deuten auf eine wachsende Tendenz zum ergebnisoffenen Surfen hin, das durch die von der Generation Z und den Millennials bevorzugten Social-Media-Apps gefördert wird, die hochgradig personalisierte Algorithmen und auffällige Visualisierungen bieten. Es wurde auch festgestellt, dass die Generation Z den Kauf von Artikeln weniger als einen der Hauptvorteile des Internets ansieht, sondern eher das Gemeinschaftsgefühl schätzt. Da diese Websites größtenteils von Trends bestimmt werden, müssen Marken immer im Auge behalten, was kulturell relevant ist und wonach die Verbraucher:innen aktiv suchen. Selbstgenerierte Inhalte haben auch das Vertrauen der Menschen gestärkt, ein Faktor, der wahrscheinlich von den jüngeren Generationen angetrieben wird.

Bild: Roblox

Community im Metaverse

Wie bereits im Jahr 2022 deutlich zu sehen war, wird sich der kulturelle Einfluss von immersiven 3D-Räumen und Online-Welten auch im kommenden Jahr weiter verstärken. Auch wenn es einen grundlegenden Trend gibt, das Interesse am Programmieren zu steigern, wird das Experimentieren mit der Online-Identität und die Selbstdarstellung laut GWI wahrscheinlich eine tiefgreifendere Folge dieser Veränderungen sein. Plattformen wie Roblox und Fortnite haben die Popularität von nutzergenerierten Inhalten noch verstärkt und sind maßgeblich für den Wunsch der Menschen verantwortlich, online verschiedene Persönlichkeiten anzunehmen.

Viele haben sich diesem Element zugewandt, um sich von anderen abzuheben oder mehr Kontrolle über die Wahrnehmung anderer zu haben. Die Plattformen haben auch die Entwicklung gleichgesinnter Communitys vorangetrieben, wie beispielsweise die LGBTQ+-Gemeinschaft, die die Plattformen oft als einen sicheren Raum betrachtet, in dem sie über ihre Identität nachdenken kann. GWI schlägt deshalb vor, dass Marken diese Faktoren stärker berücksichtigen sollten, um einladende Erlebnisse und ein integratives Umfeld zu schaffen, das nicht nur die Gen Z, sondern auch die Gen Alpha für das zukünftige Metaverse anspricht.

Mode und Beauty stehen ganz oben auf der Liste

Schwindendes finanzielles Vertrauen war etwas, das nicht fehlen durfte, wenn man über die Trends des Jahres 2022 sprach, denn die Lebenshaltungskosten stiegen rasant an. In vielen Märkten erreichten die Preise für alltägliche Dinge ein Allzeithoch. Laut GWI gaben jedoch zwei Drittel der Verbraucher:innen außerhalb Chinas an, dass ihre derzeitige finanzielle Situation “sicher" sei, eine Einschätzung, die durch angesammelte Ersparnisse aufgrund der Pandemie oder einen günstigen Arbeitsmarkt gestützt werden könnte. Dies spiegelt sich auch darin wider, was die Verbraucher:innen als “Belohnung” im Rahmen ihres Budgets betrachten, so das Marktforschungsunternehmen, das feststellte, dass Kleidung die einzige Kategorie war, die über alle Generationen und Geschlechter hinweg unter den drei beliebtesten Belohnungen auftauchte.

Nach Angaben des Unternehmens hat sich der Bekleidungsumsatz weltweit nicht wesentlich verändert, allerdings wurde die Branche weitgehend von Angeboten angeführt, die “Luxus für weniger Geld” anbieten und die in der GWI-Studie für die USA das schnellste Wachstum verzeichneten. Die Beauty-Branche erwies sich auch im Jahr 2022 als lukrativ, wobei ihre Widerstandsfähigkeit wahrscheinlich auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist, darunter die Erschwinglichkeit und die emotionale Bindung, die die Verbraucher:innen bei der Stange halten - insbesondere junge Frauen, die den Ergebnissen zufolge eher dazu neigen, Beauty-Produkte zu bevorzugen.

Nachhaltigkeit ist immer noch keine Priorität

Im Widerspruch zu anderen Studien stellte GWI fest, dass weniger Menschen als vor der Pandemie angeben, dass ihnen der Umweltschutz wichtig sei. Die Zahl der Menschen, die angeben, dass sie von Marken erwarten umweltfreundlich zu sein, ist in den letzten Jahren ebenfalls gesunken, und zwar auf globaler Ebene. In dem Bericht heißt es, dass ein Großteil dieser Verschiebung auf die zunehmend kritisierten ESG-Kriterien, Versäumnisse in der Marktforschungsbranche und die umstrittene Idee zurückzuführen sein könnte, dass die Forderungen der Verbraucher:innen den Maßstab für Nachhaltigkeit setzen. Das GWI sagte, dass die Konsumentscheidungen nicht als eine der wichtigsten Triebfedern des Wandels angesehen werden sollten, ebenso wenig wie eine rückläufige Wirtschaft.

In einer seiner Studien stellte das Unternehmen fest, dass die Zahl der Menschen, die angaben, andere Ausgaben zu opfern, um ein Produkt früher zu kaufen, in den letzten zwei Jahren zugenommen hat, während gleichzeitig die Bereitschaft der Menschen, mehr für umweltfreundliche Produkte zu zahlen, abnahm. Dieses Verhalten war vor allem in den asiatischen Ländern zu beobachten, wo laut GWI der Zusammenhang zwischen Ausgaben und der Einstellung zur Nachhaltigkeit stärker ausgeprägt ist.

Dieser Artikel wurde ähnlich auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ

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