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Alle Zeichen auf Erholung bei Zalando

Von DPA

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Zalando in Berlin Credits: Zalando

Der Online-Händler Zalando stellt an diesem Dienstag seine Ergebnisse für das erste Quartal vor.

Nach einem schwierigen Jahr hofft Zalando auf eine Erholung der Geschäfte. Zumindest zu Beginn des Jahres 2024 hatte der Konzern immer noch mit zögerlichen Kund:innen und einer generellen Konsumflaute gehadert. Finanzchefin Sandra Dembeck zeigte sich bei einer Kapitalmarktveranstaltung Mitte März dennoch optimistisch für die kommenden Monate.

Im laufenden Jahr dürfte die Konsumflaute insgesamt aber erst einmal andauern. So dürften den Angaben zufolge Umsatz und Bruttowarenwert (GMV) im schlimmsten Fall auf Vorjahresniveau verharren. 2023 hatte Zalando 14,6 Milliarden Euro als Bruttowarenwert ausgezeichnet und 10,1 Milliarden Euro erlöst. Co-Konzernchef Robert Gentz und Finanzchefin Dembeck stellen im besten Fall aber auch ein Plus von bis zu fünf Prozent in Aussicht. Durch weitere Profitabilitätssteigerungen soll der bereinigte operative Gewinn (Ebit) dagegen auf 380 bis 450 Millionen Euro steigen.

Aber selbst nach der Erholungsphase dürfte Zalando nicht mehr an die zweistelligen Wachstumsraten der Vergangenheit anknüpfen. Bis 2028 sollen das Bruttowarenvolumen (GMV) und der Umsatz durchschnittlich pro Jahr um fünf bis zehn Prozent zulegen. Im Jahr 2028 will Zalando dann eine um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von sechs bis acht Prozent vorweisen und damit deutlich mehr als zuletzt.

Neue Strategie mit drei Säulen

Der Modemarkt sei durch E-Commerce in den USA und in China deutlich stärker penetriert als in Europa – "und wir sehen keinen Grund, warum der Markt sich hier nicht auch so stark entwickeln sollte", sagte Co-Chef Gentz im März.

Dabei setzt Zalando seine neue Strategie auf drei Säulen auf. So will das Unternehmen statt eines besonders großen Produktkatalogs den Fokus auf Marken legen, die bei Kunden gefragt sind. Diese seien bereit, für Qualität mehr Geld auf den Tisch zu legen, erläuterte Gentz.

Zudem hofft die Konzernspitze auf bessere Geschäfte mit Produkten, die Konsumenten abseits der Alltagsbekleidung benötigen. Dazu zählt Co-Chef David Schneider etwa Sportbekleidung oder Produkte in der Kategorie 'Familie und Kinder'. „Sport wird ein bedeutender Teil im Leben unserer Kund:innen“, sagte der Manager bei der Veranstaltung. Auch im Kosmetikbereich sehen die Manager Potenzial, auch wenn der Bereich bei Zalando weiter überschaubar ist.

Der Vorstand will auch die Vorzüge von Künstlicher Intelligenz nutzen, um Online-Shopping interessanter für Kund:innen zu machen. Neben personalisierten Anzeigen in Form von sogenannten "Stories" sollen Chat-Bots Kaufvorschläge machen. Mittels Größenempfehlung soll zudem die Zahl der Retouren sinken, um so die Kosten zu reduzieren.

Das haben Analyst:innen auf dem Schirm

Das erste Quartal dürfte für Zalando den langersehnten Befreiungsschlag bedeuten. Daten von Google Trends zeigten, dass das Interesse aus mehreren europäischen Ländern zwischen Februar und März deutlich zugenommen habe, schrieb Metzler-Analyst Felix Dennl Mitte April: „Wir erwarten eine Rückkehr zu Wachstum bei Bruttowarenwert und Umsatz.“ Die Daten untermauerten die eigenen Aussagen des Zalando-Managements, gut in die neue Frühjahr-/Sommer-Saison gestartet zu sein.

Im ersten Quartal dürfte sich allerdings nur der März leicht positiv entwickelt haben, kommentierte JPMorgan-Branchenexpertin Georgina Johanan zuletzt. Finanzchefin Dembeck hatte bei der Vorstellung der Mittelfristziele noch gesagt, dass der Jahresstart so verlaufen sei wie 2023 geendet habe. Für den April zeigte sich Johanan aber optimistisch, das Wachstum dürfte weiter zugenommen haben. Das sonnige Wetter dürfte die Entwicklung zusätzlich beschleunigt haben.

Im Durchschnitt rechnen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg erfassten Analyst:innen für das erste Quartal mit einem Umsatz von knapp 2,3 Milliarden Euro, was nur geringfügig mehr wäre als noch im Vorjahr. Im Tagesgeschäft dürfte Zalando wieder in die Gewinnzone gelangen, nachdem im Vorjahr vor Steuern und Zinsen und bereinigt um Sondereinflüsse ein Verlust von 700 000 Euro angefallen war. Die Experten erwarten im Mittel nun einen positiven Betrag von rund 27,9 Millionen Euro.

Aufs Gesamtjahr gesehen dürfte der Erlös nur geringfügig auf 10,4 Milliarden Euro steigen nach 10,1 Milliarden im Jahr zuvor. Die Analysten gehen also eher vom unteren Ende der bekannten Zielspanne von Zalando aus. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) schätzen die Expert:innen bei knapp 417 Millionen Euro nach etwa 350 Millionen 2023. (dpa)

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