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Usbekistan: Über 120 Modelabels für Baumwoll-Boykott

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Mit der staatlich sanktionierten Kinder- und Zwangsarbeit zur Baumwollernte in Usbekistan soll Schluss sein. Das finden zumindest mehr als 120 internationale Modemarken und Einzelhändler. Wie Ende September berichtet,

hatten zu dem Zeitpunkt etwa 80 Modefirmen die “Cotton Pledge”-Petition unterschrieben. Jetzt (Stand 5. November) sind es deutlich mehr und die Bewegung gewinnt an Momentum.

Unter
den deutschen Firmen haben Adidas, C&A, Puma und Reebok auch dieses Jahr wieder die Petition unterschrieben. Zu anderen internationalen Firmen, die den Baumwoll-Boykott unterstützen, gehören Burberry, Carrefour, Disney, Fruit of the Loom, Gap Inc., Gucci, H&M, Inditex (mit der Marke Zara und acht weiteren), JC Penney, Levi Strauss, Li & Fung, Macy’s, Wal-Mart, WE Europe BV, Yves Saint Laurent und andere.

Laut Schätzungen wird gut die Hälfte der usbekischen Baumwolle von Kindern geerntet. Oft ist es angesichts des enormen Handelsvolumen schwierig, das Ausgangsland genau zu bestimmen. Deshalb fordert die Menschenrechtsorganisation Zentralasien (AHRCA) nicht nur den Boykott usbekischer Baumwolle, sondern auch der Firmen, die sie weiterverarbeiten und der ausländischen Investoren und Partner usbekischer Textilunternehmen.

Sicher keine leicht umzusetzende Forderung, da sie eine genaue Prüfung aller Handelspartner einschließt. Aber anhand der Skandale, die sich in letzter Zeit um Zulieferer der Textilbranche ranken, sicher eine Praxis, die gang und gäbe sein sollte. Was die Dauer des Boykotts angeht, so sollte er anhalten, bis die internationale Arbeitsorganisation (ILO) ihre Beobachtungen abgeschlossen hat und Usbekistan die Zwangs- und Kinderarbeit einstellt.

Die usbekistische Regierung gibt sich bis jetzt unbeeindruckt und soll laut der US-amerikanischen Organisation Responsible Sourcing Network, die den “Cotton Pledge” koordiniert hat, sogar zur diesjährigen Baumwollernte mehr Zwangsarbeiter und weiterhin Kinder eingesetzt haben.

Trotzdem dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich der Boykott auch finanziell und wirtschaftlich bemerkbar macht, besonders wenn bestehende Handelsvergünstigungen für Usbekistan mit Europa und den USA aufgehoben werden sollten, wie usbekische Aktivisten sich wünschen.

Foto: Cotton Campaign
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