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Tom Tailor: Marderhundfell als Kunstfell ausgegeben

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Die Tierschutzorganisation Animals' Liberty warf nach einer Laboruntersuchung von Strickmützen mit Bommeln sowohl dem Modeunternehmen Tom Tailor als auch der Ulmer Drogeriemarktkette Müller vor, in ihren Produkten trotz “Kunstfell”-Etikett Katzenfell aus China verarbeitet

 zu haben. Seit 2009 ist der Import von Kleidungsstücke und andere Waren, die Hunde- oder Katzenfell enthalten, in die EU verboten.

Tom Tailor gab eine unabhängige Laboruntersuchung in Auftrag und bestätigte in einer Erklärung vom Mittwoch, dass es sich um echtes Fell handele, allerdings nicht um Katzenfell,
sondern um das Fell von Marderhunden, das nicht unter das Handelsverbot falle, da es sich um eine Wildtierart handle, die vor allem in Sibirien und Asien vorkomme.

Echtfell als Kunstfell ausgegeben

“Die Fellapplikation der Strickmütze ‘Chunky Beanie with Fur’, welche aus Echtpelz gefertigt wurde, stammt nicht von Felis Silvestris (Hauskatze) und fällt damit nicht unter das Verbot in der EU mit Katzenfellen zu handeln”, hieß es in einer Pressemitteilung auf der Website des Hamburger Unternehmens. Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen für die Drogeriemarktkette Müller stehen noch aus, wie eine Sprecherin am Mittwoch sagte.

Tom Tailer gab weiter an zu “bedauern, dass entgegen seiner Prinzipien Echtfell verwendet wurde. Die betreffende Mütze wurde bereits am 19. Dezember 2013 aus dem Sortiment genommen. Kunden, die den Artikel erworben haben, können ihn in jedem Tom Tailor Store zurückgeben und erhalten den Kaufpreis erstattet.” Das Unternehmen betonte, dass es normalerweise die Verwendung von Echtfell untersage und das beanstandete Produkt ein Einzelfall sei.

Verwendet wurde das Echtfell wahrscheinlich, weil dessen Produktion günstiger ist als die von Kunstfell – die Haltung und Zucht von Marderhunden gilt als besonders anspruchslos und billig. Der gemeinnützige Verein Soko Tierschutz schätzt, dass jedes Jahr rund zehn Millionen Tiere in Pelzfabriken in Asien getötet werden, wobei China der Hauptproduzent ist. In der EU werden die Tiere in der Regel durch Stromschlag getötet; in China mit einem Knüppel erschlagen oder mit CO2 erstickt. In der Vergangenheit wurde aber auch das Lebendhäuten von Marderhunden dokumentiert.
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