Ein Anstieg des Mindesttageslohns auf 300 Thailändische Baht (7,70 Euro) hat die Textil- und Bekleidungsindustrie in Thailand negativ getroffen, da viele Hersteller gezwungen waren, ihre Produktion zu drosseln oder sie in Nachbarländer zu verlegen.
Die von der thailändischen Regierung durchgesetzte Erhöhung des Mindestlohns trat ab dem 1. April des Jahres in Kraft, allerdings nur in sieben Provinzen des Landes, einschließlich der Hauptstadt Bangkok.
Laut
Kiatanant Luankaew von der Universität der thailändischen Handelskammer (UTTC) haben die Textil- und Bekleidungshersteller in diesen Provinzen, besonders im Nordosten des Landes, ihren Personalbestand reduziert oder ziehen in Nachbarländer um, um ihre Personalkosten zu reduzieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Mittelstandsunternehmen in den kleineren Provinzen, in denen die Bestimmung nicht durchgesetzt wurde, sehen sich nun einem Mangel an Arbeitskräften gegenüber, da ihre Arbeiter in Gegenden mit einem höheren Tageslohn abwandern.
UTTC warnt davor, dass die neue Regelung zur Schließung von potentiell 130.000 kleineren und mittleren Betrieben führen und weitere 50.000 in eine kritische Lage bringen könnte. Dies könnte die Arbeitslosigkeit von rund einer Million Menschen zur Folge haben.
Thailands Textil- und Bekleidungsexporte verzeichneten bereits in den ersten fünf Monaten des Jahres Verluste. Die Textilexporte fielen um 18,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und die Bekleidungsexporte um 9,2 Prozent auf 968.000 Millionen Euro, hauptsächlich aufgrund der bestehenden EU-Krise.
Foto: Brian Jeffery Beggerly