Textil-Nachfrage auf Rekordhoch
Von FashionUnited
Wird geladen...
Allerdings
Unterschiedlich auch das Bild bei den Faserarten: Während sich Naturfasern als Folge des starken Nachfragerückgangs von Baumwolle mit 3,4 Prozent rückläufig entwickelt und mit 29,4 Millionen verkauften Tonnen einer eher schwachen Nachfrage gegenübersahen, erfreute sich das Segment der Chemiefasern weiter zunehmender Beliebtheit und wuchs um sechs Prozent auf 52,7 Millionen Tonnen. Synthetische Chemiefasern machten dabei mit einem Plus von 5,9 Prozent auf 48 Millionen Tonnen den Löwenanteil aus.
„Konkret konnten Polyesterfasern ihre dominante Position weiter ausbauen, und auch Acryl- und Polypropylenfasern konnten jeweils leicht zulegen, wohingegen Polyamidfasern Einbußen zu verzeichnen hatten“, so die IVC, die nur im Segment der zellulosischen Chemiefasern eine noch größere Dynamik feststellte: Ein wachstum um 6,3 Prozent auf 4,7 Milionen Tonnen. Das Fazit der Experten: „Die seit dem Jahr 2001 rasante Belebung zellulosischer Chemiefasern setzte sich ungebremst fort.“
Ein Trend, der langfristig anhalten soll. Geht es nach der Textilindustrie, wird wird die textile Nachfrage weltweit noch lange weiter anwachsen. Dafür sprächen das anhaltende Bevölkerungswachstum ebenso wie der zunehmende Wohlstand. Abgesehen haben es die Fabrikanten dabei vor allem auf bevölkerungsreiche Länder wie China oder Indien, die nach Ansicht der IVC „kräftig in das Grundbedürfnis Bekleidung investieren“ und „infolge fortschreitender Industrialisierung auch vermehrt technische Textilien nachfragen“ werden.
Wirkliches Potential sieht der Verband jedoch nur bei den Chemiefasern. Baumwolle sei mittelfristig einfach zu teuer, die Anzahl und Größe der Anbauflächen begrenzt. Vor allem die Nachfrage nach zellulosischen Chemiefasern dürfte in Zukunft stark zunehmen, da es sich hier um einen stets nachwachsenden Rohstoff handelt, der nicht wie andere Chemiefasern auf Erdölbasis gewonnen wird.
In der Gegenwart beklagt de Verband jedoch zunächst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland. Die Branche werde durch die von der Regierung geplante Energiewende zu hoch belastet und sieht sich zudem mit einer „ständigen Erhöhung der EEG-Umlage konfrontiert“. Die IVC fordert daher „die Schaffung attraktiver Standortbedingungen für die energieintensive Chemiefaserbranche in Deutschland“.
Foto: Vardhman Group
ivc
Lenzing