Takko ließ in Gefängnissen in China produzieren
Von FashionUnited
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So weit, so schlecht, denn damit verstößt Takko als FWF-Mitglied gegen eine der wichtigsten Statuten der Organisation, die Gefängnis- und Zwangsarbeit verbietet. Die Organisation, die sich für bessere Arbeitsbedingungen in textilproduzierenden Ländern einsetzt und bestehende überprüft, reagierte alarmiert, denn die Aufnahme von Takko hatte bereits einige Kritik hervorgerufen.
Der Textildiscounter hat dem Spiegel gegenüber die Aufträge bestätigt, deckt sich jedoch mit Unwissenheit. Takko will von den beiden Produktionsorten in China nur eine Adresse gekannt und nicht gewusst haben, dass es sich um Gefängnisse handle. "Das verstößt klar gegen unsere Verhaltensregeln und gegen die Abmachungen, die wir mit GFS getroffen haben", bekannte eine Sprecherin des Unternehmens und fügte hinzu, dass Takko die Zusammenarbeit mit GFS diesen Sommer eingestellt habe, da das Unternehmen mit den Leistungen nicht zufrieden war.
Die Textil- und Bekleidungsbranche scheint sich derzeit in einer Phase zu befinden, in der ein Skandal den anderen jagt. Erst vor wenigen Wochen hatte ein Großbrand in einer pakistanischen Bekleidungsfabrik, die für den Discounter Kik Jeans produzierte, die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitsbedingungen stellvertretend für viele Betriebe in textilproduzierenden Ländern ans Licht gebracht.
Sportartikelhersteller Adidas geriet in die Kritik, weil das Unternehmen ausstehende Abfindungen indonesischer Arbeiter nicht zahlen will, und erst letzte Woche musste sich das Modeunternehmen H&M gegen Vorwürfe wehren, seinen Arbeitern in Kambodscha weniger als den gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen.
Alle Fälle verdeutlichen, dass Modehäuser gut beraten sind, ihre Zulieferbetriebe gründlich zu recherchieren, bevor sie mit ihnen Geschäfte machen und sich nicht blauäugig auf Versprechungen und vor Ort ausgestellte Bescheinigungen zu verlassen, ohne sich selbst ein Bild der Zustände gemacht zu haben. Denn eine eingesparte Reise nach Pakistan, Bangladesch, Indien oder Indonesion kann eine Modefirma im Nachhinein teuer zu stehen kommen. Takko wird inzwischen von empörten Kunden mit Feedback auf Twitter und Facebook bombardiert, während sie auf eine offizielle Stellungnahme warten.
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