Die Textilverband Schweiz meldet, dass der steigende Kurs des Schweizer Frankens gravierende Folgen für die heimische Modeindustrie hat. Der Franken verteuerte sich in den vergangenen 18 Monaten um über 20 Prozent und wirke sich besonders
negativ auf die Textilindustrie aus. Um die Existenz der rund 200 Unternehmen mit ihren 14.000 Mitarbeitern nicht zu gefährden, fordert der Verband kreative Maßnahmen von Nationalbank und Bundesbehören.
Die Wechselkursentwicklung gegenüber dem Euro und US-Dollar treffe die Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie in einer angespannten Lage. Der Export sei 2010 nochmals um 7,5 Prozent und die Wertschöpfung der Branche um 1,6 Prozent gesunken. Hinzu komme, dass die Wertschöpfungskette der Textil- und Bekleidungsindustrie zunehmend internationaler werde, was zu einem Anstieg der Zollkosten führe. Wie in der gesamten Branche bereiten die steigenden Rohstoff- und Energiepreise auch den Schweizer Modeunternehmen Kopfschmerzen. Vor allem die Konkurrenzfähigkeit der Textil- und Bekleidungsindustrie leide stark unter diesen Entwicklungen.
Der Textilverband Schweiz erwartet nun von der Schweizer Nationalbank SNB und den Bundesbehörden "kreative Maßnahmen", um die schwierige Situation zu entschärfen. Infrage kommen würde etwa ein Überbrückungsfonds für die Exportindustrie sowie die Teilanbindung des Schweizer Frankens an den Euro. "Wenn die Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie mittel- und langfristig in der Schweiz überleben soll, sind rasche und wirksame Maßnahmen zwingend erforderlich", heißt es in einer Meldung des Verbands. Anderenfalls sei eine Auslagerung der Produktion ins Ausland kaum zu vermeiden.