Sir Oliver: vom Sublabel zur Marke

“Es geht ein Ruck durchs Unternehmen”, mit diesen Worten beendete Anita Beckmann, Global Product Director Sir Oliver, die Vorstellung des neuen Premiumlabels von s.Oliver auf der GDS in Düsseldorf. Das Rottendorfer Unternehmen

verabschiedet sich von seiner Untermarke Selection by s.Oliver und will mit Sir Oliver für seine Premiumkunden wieder begehrlich werden.

Obwohl Selection by s.Oliver mittlerweile einen Umsatz im dreistelligen Millionenbereich erwirtschafte, sei es als Marke bei den Endverbrauchern eher unbekannt. Für s.Oliver-Gründer Bernd Freier musste deshalb etwas geändert werden - und die Idee zu einer neuen Premiumlinie entstand. Wie Beckmann erzählte, kamen sie und ihr Team eher zufällig auf Sir Oliver. Freier eröffnete unter diesen Namen 1969 seinen ersten Store in Würzburg, der allerdings aufgrund eines Rechtsstreits 1978 in s.Oliver umbenannt werden musste.

Sir Oliver positioniert sich als eigenständige Marke

Die erste Sir Oliver-Kollektion wurde im Juli 2013 im Rahmen der Düsseldorfer CPD vorgestellt und kam laut Beckmann bei den Einkäufern sehr gut an. Das kommende Jahr stehe im Unternehmen daher ganz im Zeichen der Neu-Positionierung von Sir Oliver. Nicht nur das Logo wurde neu gestaltet, auch der Look der Marke grenzt sich von Selection by s.Oliver ab. “Mit Sir Oliver wollen wir eine Geschichte erzählen. Die Geschichte unseres Ursprungs und die Geschichte einer Ära, die von Mode, Kunst und Aufbruch geprägt war”, sagte Beckmann. Den Stil von Sir Oliver beschreibt sie als “kosmopolitisch und stilvoll mit großer Liebe zum Detail”. Die Produkte seien hochwertig und mit einer durchgängigen Handschrift versehen. Das Angebot reicht von klassischer Businessmode bis zu hochwertiger Anlassbekleidung.

Im Juli 2014 werde eine Zweitlinie von Sir Oliver lanciert, die hauptsächlich hochwertige Casual Mode biete. Dies sei laut Beckmann zwingend notwendig, da der Kunde ständig auf der Suche nach Ergänzung sei. Weitere Lizenzprodukte wie Parfum und Schmuck sind ebenfalls geplant.

Für die Schuhkollektionen ist weiterhin Lizenznehmer shoe.com verantwortlich. Die Linie ist laut Dr. Thomas Nassua, Managing Director shoe.com, rund zehn bis 15 Prozent teurer als reguläre Schuhkollektionen von s.Oliver und bietet ausschließlich Ledermodelle. Die Preise reichen je nach Modell von knapp 50 bis 80 Euro. Die Resonanz der Händler auf die neue Kollektion sei bereits sehr positiv gewesen.

Ziel des neuen Labels ist die Positionierung von Sir Oliver als eigenständige Marke mit separater Bildsprache und Kommunikation sowie die nationale und internationale Expansion. Der erste eigene Monolabel-Store wurde vor Kurzem im Frankfurter Shoppingcenter Skyline Plaza eröffnet. Die 25 Selection by s.Oliver werden ab November 2013 auf Sir Oliver gelauncht. Für die kommenden fünf Jahre sind rund 100 weitere Franchise und Retail-Stores geplant.

Foto: Sir Oliver