Proteste könnten Hongkongs Einzelhandel 300 Millionen kosten

Die Pro-Demokratie-Proteste könnten den Hongkonger Einzelhandel rund 300 Millionen US-Dollar in Umsatzeinbußen kosten. Der Aufstand fiel mit Chinas Goldener Woche zusammen; Feierlichkeiten, die normalerweise viele Bewohner des Festlandes nach Hongkong zum Einkaufen locken. 

Laut Einschätzungen der ANZ Bank könnten Einzelhändler 6 Prozent der Gesamteinnahmen des Monats verlieren, geschätzte 282 Millionen US-Dollar (rund 224 Millionen Euro).

China sperrt Visa für Hongkong-Touristen

Erst letzte Woche stellte China Visa für Touristengruppen aus dem Festland wegen der Proteste vorübergehend ein und der nationale Tourismusverband Chinas

(CNTA) bat Reisebüros am Montag, bis auf weiteres keine Reisen nach Hong Kong mehr zu organisieren.

Hongkonger Einzelhändler, deren Geschäfte sich am Causeway Bay und Mongkok befinden, mussten sie während der Unruhen schließen. Inzwischen haben sich die Proteste auch auf die Gegend um Admiralty und Canton Road herum ausgedehnt.

"Die Verkäufe von Luxusgütern, Kosmetika und Gebrauchsgütern sind auf jeden Fall stark betroffen", sagte Raymond Yeung, leitender Wirtschaftswissenschaftler bei ANZ in einem Bericht.

Die Goldene Woche macht oft bis zur Hälfte aller Umsätze des Monats aus und laut Markteinschätzungen sind die Umsätze um 70 Prozent zurückgegangen und die betroffenen Geschäft könnten rund 2,2 Millionen Hongkong-Dollar eingebüßt haben.

Sollten sich die Proteste hinziehen, könnte die Vorschau für Hongkong im vierten Quartal recht düster aussehen, so die ANZ Bank.

Die USA, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien, Deutschland und Australien haben bereits Reisewarnungen für ihre Staatsbürger herausgegeben, die nach Hongkong reisen wollen und ihnen geraten, die von den Protesten betroffenen Gegenden zu meiden.

Foto: Unruhen in Hongkong