Pariser Modewoche für Männer – Rückschau
Von FashionUnited
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Valentinos Männerkollektion war der Hit, weil sie Elemente in britischer Tradition, moderne Sportbekleidung und italienische Schneiderkunst miteinander verband. Das Ergebnis waren Militär- und Safarijacken, K-Ways, Cargo-Shorts und Kapuzenparkas. Es ist die Alltagsgarderobe für Männer, die in höchster Vollkommenheit und Qualität ausgeführt wird.
Roland Mouret Mr lockerte die Silhouette für die Frühjahr-Sommer-Saison 2012 etwas auf und zeigte fließende Proportionen mit großzügigeren plissierten Hosen sowie Jacketts mit breiten Schultern. Das Styling erinnert anbritische Gentlemen, die ihren Urlaub an der Riviera verbrinent und zu Polohemd und Shorts eine Safarijacke tragen. Für Männer, die einen schlankeren Stil bevorzugen, war auf dem Laufsteg kaum etwas zu finden.
Rick Owens geht mit seiner Silhouette immer an die Grenzen, und auch in dieser Saison war es nicht anders. Der Designer witzelte, dass er den 4-Teile-Anzug erfunden hatte, und ergänzte seine Anzüge mit einer tunikaähnlichen Schürze und Rock. Während der Männerrock in kommerzieller Hinsicht wohl kaum große Auswirkungen haben wird, weisen Owens exquisite Schnittführung und die designermäßigen Stoffe darauf hin, dass der Designer keine Kompromisse eingeht, nur um es den Massen recht zu machen. Wer eine seiner Lederjacken sein eigen nennt, weiß, dass es nichts Besseres gibt.
Die vielleicht professionellste Show der Pariser Modewoche bot Raf Simons. Die streng zurückgegelten Haare der Models ließen die Schnitte seiner Konfektion buchstäblich noch kantiger aussehen. Simons spielte mit grafischen Darstellungen und Strukturen und versah seine Jacketts, Hosen und Krägen mit aufgelösten Karomustern. Die klassischen Oxford-Schuhe wurden mit einem Goldrand aufgemotzt.
Mugler präsentierte eine heroische Männerkollektion, die sich vom Adonisprinzip und der maskulinen Ästhetik inspirieren ließ. Immer wieder die Grenzen der Mode auszureizen ist unerlässlich, um die Kunstform voranzubringen, aber bei Mugler fragt man sich schon, ob man sich bei den permanenten Bemühungen, trendig zu sein, nicht in Theatralik verliert. Keiner der Looks oder individuellen Styles kann in tragbare Mode umgesetzt werden. Möglicherweise hat das Modehaus ja keinen Umsatz nötig.
Paul Smith ist eine dieser verlässlichen Marken, die zwar auf dem Laufsteg nicht gerade die Grenzen der Mode ausreizt, bei der sich aber immer urtypische, zeitgemäße und maßgebliche Looks finden lassen. Für den Frühling ersetzte Smith seine typischen Streifen durch Farbblöcke und versah Stoffe und Strukturen mit einer Glanzappretur. Mit einer Farbpalette in überwiegend blauen Schattierungen präsentiert er eine äußerst tragbare Kollektion, die nicht schrill-modisch hervorsticht.
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