New York Fashion Week: Marc Jacobs tonangebend

Man kann mit Sicherheit sagen, dass die bedeutenden Modetrends jeder Saison in Paris, Mailand oder London entstehen, aber dieses Mal hat Marc Jacobs New Yorker Show hohe Standards für die anderen Städte gesetzt.

Die Modenschau des Designers ist immer eine der wichtigsten der New Yorker Modewoche. Aber während die Show der letzten Saison mit Riesenhüten und von Anna Piaggi inspirierten Kreationen eine fantastische Inszenierung war, so ist die Frühjahrskollektion 2013 ganz das Gegenteil.

Ohne überflüssige Accessoires und unnötige Verzierungen zeigt die Kollektion Integrität und Schlichtheit, die erfrischend und notwendig wirkt. Mit dem amerikanischen Wahlkampf in der Endphase ist jetzt vielleicht nicht die Zeit, sich unter etlichen Kleiderschichten zu verstecken.

Jacobs präsentiert Streifen als Hauptmerkmal des Looks der nächsten Saison und schafft damit eine von den sechziger Jahren inspirierte Stimmung. Als vertikale Elemente, paillettenbesetzt und parallele Linien sind Streifen in Schwarz und Rot als Teil von Hosenanzügen, T-Shirts, Kleidern und Rockanzügen zu sehen. Ein Hauch von graphischen Streifen und Beige konnte auch auf dem Laufsteg gesehen werden.

Die minimalistische Kollektion, deren Bestandteile selbst in den beiliegenden Beschreibungen einfach als “T-Shirt", “Kleid” oder “BH” bezeichnet wurden, setzt auf unkomplizierte Stoffe und Schnitte. So wird zum Beispiel ein einfaches Baumwolloberteil oder ein BH mit einem Rock oder einem einfachen Rockanzug kombiniert. Mit Pailletten, Lackleder und Leopardenmuster zeigt die Abendkollektion eine größere Stoffauswahl.

Am Ende der Eröffnung verblüffte Modell Ruby Jean durch ihre auffällige Ähnlichkeit mit Andy Warhols Edie Sedgwick. In einem gestreiften T-Shirt und Shorts gab sie bei einer der bis jetzt besten Modenschauen den Ton an.

Foto: Marc Jacobs SS13