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Neckermann steht kurz vor dem Aus

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der schwer angeschlagene Versandhändler Neckermann kommt wohl nicht mehr aus eigener Kraft auf die Beine. Nachdem der US-Investor Sun Capital als Eigentümer das Ergebnis der Sanierungsverhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern „nicht

für tragfähig” befunden und stelle dem Unternehmen daher „keine weiteren Mittel für die Finanzierung zur Verfügung stellen” wollte, musste Neckermann bereits vor rund einem Monat Insolvenz anmelden.

Die

Geschäftsführung werde alles daran setzen, das laufende Geschäft auch in der vorläufigen Insolvenz aufrechtzuerhalten, hieß es noch im Anschluss an die Insolvenzanmeldung. Es sollten alle Möglichkeiten geprüft werden, das Geschäft fortzuführen und die verbliebenen 2.400 Arbeitsplätze zu retten. Ein Plan, der anscheinend nicht aufzugehen scheint. Gegenüber dem Magazin „Wirtschaftswoche“ erklärte Neckermann-Chef Henning Koopmann nun: „Ohne einen Investor ist bei Neckermann.de im Herbst Schluss“. Zwar häten die Geschäfte durch die Maßnahmen der vorläufigen Insolvenzverwaltung stabilisiert werden können, doch „aus eigener Kraft können wir es nicht schaffen“, so Koopmann.
 

Der Grund: In den ersten Tagen nach der Insolvenzanmeldung waren die Bestellungen bei Neckermann eingebrochen und lagen laut Koopmann vorübergehend um rund 66 Prozent unter dem Vorjahreswert. Aktuell zögen die Bestellungen wieder an und lägen nur noch 13 Prozent unter dem Vorjahreswert. Als eine der Ursachen für die Entwicklung führt Koopmann nach Angaben der Wirtschaftswoche die offensive Werbekampagne des Unternehmens an. Bei einigen Vertriebspartnern und Mitarbeitern hätten Slogans wie „Insolvent. Na und?“ zwar durchaus für Kopfschütteln gesorgt, insgesamt sei die Kampagne aber gut aufgenommen worden. Koopmann: „Das Wichtigste: Die Kunden bestellen jetzt wieder mehr.“
 

Allerdings wohl nicht genug, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Sollten sich keine zusätzlichen Investoren finden, würde dies das endgültige Aus eines weiteren deutschen Traditionsunternehmens bedeuten. Und das obwohl es kurz nach dem Gang in die Insolvenz anscheinend gar nicht so schlecht ausgesehen hatte, für Neckermann. Chef Koopmann zeigte sich damals zumindest sehr optimistisch und sprach von „ersten Interessenten“, die „bereits angeklopft“ hätten. Ein ersthaftes Angebot gab es bislang wohl hingegen nicht. Wie lange sich Neckermann in dieser Form noch halten kann, ist nicht bekannt. Das etwas schwammig für den Herbst angekündigte Aus kann angesichts der dramatischen Zahlen jedoch nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Foto: Neckermann.de

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