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Nahost wird zum Magneten für Modemarken

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Nicht wenige hielten Dubai für “erledigt” als die weltweite Wirtschaftskrise vor fünf Jahren auch den Nahen Osten traf und viele internationale Marken und Einzelhändler lachten bei dem Gedanken, hier zu investieren.

Jetzt sieht die Situation ganz anders aus und nicht nur Dubai ist aus der Krise stärker hervorgegangen, sondern die ganze Region ist auf einmal sehr gefragt.

Die dänische Designerin By Malene Birger zum Beispiel eröffnete ihr erstes Geschäft in Doha, Katar bereits im November letzten Jahres und das deutsche Bekleidungsunternehmen New Yorker erst diesen Monat. Die US-amerikanische Jugendmarke Hollister und Mutterunternehmen Abercrombie & Fitch werden ihre ersten Geschäfte in Dubai noch in diesem beziehungsweise im nächsten Jahr eröffnen.

Mit
Tom Tailor hat sich eine weitere deutsche Marke am Golf niedergelassen – das Modeunternehmen eröffnete im Mai dieses Jahres einen Flagshipstore in Kuwait. Die Luxusmarken Prada und Gucci haben beide erst kürzlich einen Joint-Venture-Vertrag mit Al Tayer Insignia unterzeichnet, um in den nächsten Jahren ein Netzwerk von Einzelhandelsgeschäften in Nahost aufzubauen. Und das ist nur eine Auswahl von Unternehmen, die ein Auge auf diese Region geworfen haben.

Mode, Kunst und Einkaufsvergnügen werden verbunden

Die französische Luxusgruppe LVMH geht sogar noch einen Schritt weiter und investiert gar in ein ganzes Einkaufszentrum in Abu Dhabi, das - wie in der Region nicht anders zu erwarten - eine wahre “Mega Mall” der Superlative werden soll. Der Tempel für Mode, Kunst und Konsum soll sogar zusammen mit dem Guggenheim Museum Abu Dhabi im Jahr 2017 eröffnet werden. Die erste World Luxury Fashion Week fand im November letzten Jahres ebenfalls in Abu Dhabi statt und die jährliche World Luxury Expo in Dubai im Januar war ganz der Mode gewidmet. Bei soviel Interesse an der Region ist es gerade für internationale Luxusmarken und -einzelhändler eine gute Idee, schnell einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate und speziell Dubai sind auf dem Weg, ein “superregionales Powerhouse” mit “überwältigenden Möglichkeiten” für Luxuseinzelhändler zu werden, argumentiert auch Mortimer Singer von Marvin Traub Associates in seinem Business of Fashion-Artikel vom Montag “Why luxury brands should still believe in the UAE”.

Dubai ist das das Einzelhandelzentrum der Welt

“[Dubai] ist das finanzielle Zentrum des Nahen Ostens und die Hauptverbindung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten auf der einen Seite und Asien auf der anderen,” bestätigt Tony Salame, Vorstandsvorsitzender und Firmenchef der libanesischen Luxusmodekette Aishti. Aber nicht nur das, vor Hongkong, Singapur und Schätzungen zufolge bis 2015 sogar London soll Dubai der größte Verkehrsknotenpunkt der Welt sein.

Kein Wunder also, dass Dubai schon jetzt die größte Konzentration von Luxuseinzelhändlern der Welt hat – nach Hongkong allerdings. Chinesische Reisende schätzen Dubai schon lange und kommen in Scharen, was dazu geführt hat, dass zumindest eine Verkaufskraft der größten Einzelhändler bereits fließend Chinesisch spricht. Zudem sind die Vereinigten Arabischen Emirate multikulturell – nur 20 Prozent der Bevölkerung stammen aus den Emiraten; der Rest kommt entweder aus anderen arabischen Ländern, Europa, Asien oder Afrika.

Accessories gehen besonders gut

Die Tatsache, dass viele Frauen der Emirate Abaya tragen – einen langen Mantel – tut dem Umsatz laut Singer keinen Abbruch. Schließlich tragen sie darunter Chanel, Gucci, Prada oder Dior. Und setzen äußerlich auf Accessories als “das einzige Mittel, in der Öffentlichkeit modebewusst auftreten zu können,” erklärt Singer. “Es ist nicht überraschend, dass Schuhe, Taschen und Make-up hier einen sogar noch größeren Teil am Gesamtumsatz ausmachen als in anderen Teilen der Welt”, fügt er hinzu.

Laut A.T. Kearneys Index für den Bekleidungseinzelhandel des Jahres 2011 sind die Vereinigten Arabischen Emirate mit 785 US-Dollar pro Jahr auch die Nation mit den höchsten Ausgaben für Mode pro Kopf. “Ein hohes verfügbares Einkommen und ein immenses Modebewusstsein” sind die Faktoren, die der Bericht für den hohen Betrag verantwortlich macht. Mit Einzelhandelsumsätzen in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten, die von 31 Milliarden US-Dollar im Jahr 2011 auf 41 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 steigen sollen, sind es sicher diejenigen, die an die Kaufkraft des Nahen Ostens geglaubt haben, die zuletzt lachen werden.

Foto: Fashion Avenue in der Dubai Mall / Pyb
einzelhandel naher osten
Luxusmarkt