Modemarken konkurrieren in Chinas Hinterland
Von FashionUnited
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Chinesische Marken wie Youngor, Fuguiniao, Joeone und Septwolves kontern, indem sie ihre Basis in den Kernstädten stärken und gleichzeitig auf Expansion in zweit-, dritt- und viertrangigen Städten setzen. International ausgerichtete chinesische Modemarken wie Bosideng, Trendy, Qeelin oder Metersbonwe planen außerdem eine Ausweitung in europäische und amerikanische Märkte (s. Artikel vom 9. Januar “Chinesische Modemarken visieren Europa an”.)
China behält damit seinen Wachstumskurs bei und wird bald die USA überflügeln und weltgrößter Einzelhandelsmarkt werden (s. auch Artikel vom 3. Januar). “Einzelhändler in China konzentrieren sich nicht länger nur auf grössere erst- und zweitrangige Städte. Sie expandieren jetzt auch in dritt- und viertrangige Städte, da das verfügbare Einkommen dort steigt”, sagte Carrie Yu, Leiterin der Bereiche Einzelhandel und Verbraucher für den asiatisch-pazifischen Raum bei Price Waterhouse Coopers.
Der Luxusmarkt bleibt allerdings weiterhin in der Hand der internationalen Marken: Laut einer Umfrage des Hurun Forschungsinstituts sind Louis Vuitton, Cartier, Hermes und Chanel die beliebtesten Luxusmarken chinesischer Millionäre. Obwohl es noch an heimischen Luxusmarken mangelt, strecken die vorhandenen ihre Fühler bereits nach internationalen Märkten aus: Chinas selbsternannte erste Luxusmodemarke Ne Tiger hat bereits in den letzten Jahren Studios in den USA, Frankreich, Italien und Russland eröffnet, und die Luxusmarke Trands ist bereits auch über Chinas Grenzen hinaus bekannt.
Laut Chinas Amt für Statistik (NBS) stieg der gesamte Einzelhandelsumsatz für Bekleidung, Schuhe, Hüte und Textilien 2011 im Jahresvergleich um 24,2 Prozent auf 795,5 Milliarden Yuan (95,7 Milliarden Euro). In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahrs 2012 betrug dieses Wachstum 17,8 Prozent und der Gesamtumsatz 666,5 Milliarden Yuan (80,2 Milliarden Euro).
Interessant ist die Aufteilung nach Land und Stadt: Während städtische Haushalte rund 11 Prozent ihres Jahresbudgets für Kleidung ausgeben, sind es bei ländlichen Haushalten nur 7,2 Prozent. Impulsiv sind dabei nur wenige der Käufer; die meisten gaben an, Kleidung saisonal bedingt zu kaufen oder sollten sie sie aus einem anderen Grund brauchen. 50 Prozent der Befragten gaben jedoch zu, von Rabatten oder Angeboten beeinflusst zu werden. Mit 37,5 beziehungsweise 27,6 Prozent sind Kaufhäuser und spezielle Mode- und Schuheinzelhändler die bevorzugten Einkaufsquellen.
Foto: Shopping in Fuzhou / Jack Parkinson
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