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Modehauptstadt Paris zeigt Ihre Krallen

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Trotz immer bedenklicheren Umständen bleibt das Prêt-a-porter der Damen in Frankreich stabil (- 2 % im Jahr 2011). Gegenüber einem im Wandel begriffenen Markt hält die Fashion Week weiter stand: Die Nouvelle Garde der Modeschöpfer behauptet

sich, und die großen Modehäuser fallen durch ihre Fähigkeit aus dem Rahmen, die Latte immer noch ein wenig höher zu legen. Davon zeugen die herausragenden Schöpfungen der Designer Dries Van Noten, Haider Ackermann, Balmain, Carven und Balenciaga oder auch die überaus erstaunlichen Stilübungen rund um den Pelz – der Stoff für den kommenden Winter – aus der Hand von Jean Paul Gaultier, Réveillon, Viktor & Rolf, Givenchy… Besonders vielversprechende Debüts für Cédric Charlier (ehemaliger künstlerischer Leiter bei Cacharel), Hexa by Kuho und Allude konnten dem offiziellen Terminplan ebenfalls Farbe verleihen.

Mit
seiner fünften Damenkollektion, die starke Anklänge an den New Look zeigt und geprägt ist von ruhiger und luxuriöser Modernität, führt Bill Gaytten gekonnt die neue Ausrichtung Christian Diors weiter. Und wenn nun der Couturier seinen Status als einstweiliger künstlerischer Leiter verließe… Vorerst schwebt noch ein Fragezeichen über seiner Stellung im Haus an der Avenue Montaigne: „Man darf die Dinge nicht überstürzen. Wir geben keinerlei Kommentar (…), die Gerüchteküche kocht, was jedoch nicht sonderlich schwerwiegend ist, da es keine Auswirkungen auf das Haus hat“, erklärte Diors Geschäftsführer Sidney Toledano, nach der Modenschau am vierten Tag der Fashion Week.

Als die Woche der Modeschöpfer ihrem Ende zuging, kursierten Gerüchte über einen überstürzten Abschied Maxime Simoens von Leonard, dem Modehaus, das seinen 54. Geburtstag feiert. Nach Marc Jacobs und Raf Simons behauptet nun auch die Modezeitschrift WWD, dass der Modeschöpfer aus Calais auf eine Mitarbeit bei Dior angesprochen wurde.

In Paris ist alles möglich, darum auch wird die Lichterstadt an der Seine von allen Modeschaffenden so heiß geliebt. Hier sind sechs Argumente, weshalb sich Paris unter den Hauptstädten der Mode ihre starke Stellung behauptet:

1. Ihre Glück bringenden Laufstege: Da ist zum Beispiel Isabel Marant, deren Verkäufe 2011 auf mehr als 60 Mio Euro hochschossen. Und die Erfolgsgeschichte setzt sich fort… Die Marke hat sich eine neue Verkaufsfläche in Paris geleistet und eröffnet bis Ende 2013 Boutiquen in Hongkong, Seoul, Tokio und Los Angeles.

2. Die
Ertragsfähigkeit ihrer Luxusmarken lässt ins Träumen geraten: 2011überstiegen die Umsätze bei Christian Dior die Milliardengrenze (+ 22 %). „In dem in Frankreich äußerst konkurrenzbetonten Bereich der Luxusklasse entwickelt sich die Positionierung unserer Produkte in die richtige Richtung“, freut sich Sidney Toledano.

3. Ein internationales Angebot: Auf der Pariser Modewoche sind Modeschöpfer aus der Türkei, aus China, Japan, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, Russland und Australien vertreten. Diese Vielfalt poliert das Image Frankreichs auf. Seit zwei Jahren haben die französischen Exporte wieder eine Wendung zum Positiven genommen (+ 4,6 %). 4. Die Kunst der Kundenbindung: Paris hat bemerkenswerte Reserven: Die Beherrschung des diskreten Luxus und der unerschöpfliche Wortschatz in Sachen Bekleidung lässt die Moderedakteurinnen unablässig ins Schwärmen geraten.

5. Ein einzigartiges Modell: Die Modeschöpfer stellen ihre Andersartigkeit weitab vom Diktat des Marketing unter Beweis. Weniger kommerziell ausgerichtet als das Prêt-a-porter in Amerika oder Italien, sticht die Fashion Week in Paris durch ihre emotionalen und poetischen Momente hervor.

6. Die Lust am Spektakel: Paris steht für kreativen Wagemut. Die Modehäuser verstehen es, die Veranstaltung zu inszenieren, sie beziehen die schönsten wie auch die ausgefallensten Plätze der Hauptstadt ein: So veranstaltete Mossi Traoré eine Modenschau im Krematorium des Friedhofs Père Lachaise. Unabhängig davon, wo sie stattfindet und ob sie klassisch oder digitaltechnisch präsentiert wird, die Modenschau wirkt vor allen Dingen „beschleunigend auf die Umsätze“, erinnert Didier Grumbach, der Präsident des französischen Couture-Verbands Fédération de la Couture.

Von unserem Korrespondenten in Paris

Bilder: Maxime Simoëns, Isabel Marant, Jean Paul Gaultier.
























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