„Mich nerven die ganzen Mailand-Paris-Vergleiche“
Von FashionUnited
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Herr Kerner, wie
"Die Premiere auf der London Fashion Week war sehr aufregend, sehr neu. Zum ersten Mal habe ich meine Kollektion nicht im Rahmen einer klassischen Laufstegshow gezeigt, sondern eine Inszenierung gewählt. Die Atmosphäre war einfach großartig, die Kollektion und der Saal des Waldorf Hilton waren perfekt aufeinander abgestimmt. Ich bin sehr zufrieden. Der Schritt nach London zu gehen, war sehr wichtig für uns. In der kommenden Saison werden wir wieder dort zeigen."
Wie wichtig war die Präsenz für Ihre künftigen Expansionspläne in Großbritannien?
"Sie haben das Land ja unlängst zum wichtigsten Markt nach Deutschland erklärt. In UK ist der Bekanntheitsgrad des Labels Kilian Kerner noch nicht so hoch wie in Deutschland. Trotzdem verkaufen wir dort in den großen Kaufhäusern. Die Präsentation war der erste wichtige Schritt, um dem Namen Kilian Kerner in UK mehr Präsenz zu verschaffen, Presse zu generieren und weitere Einkäufer für das Label zu begeistern."
Wie sehen ihre Ziele für England aus?
"Anfang 2014 werden zwei weitere Shop-in-Shops bei House of Fraser in UK eröffnen. Des Weiteres sind wir bereits in Gesprächen mit einer weiteren großen Kaufhauskette."
Seit Monaten vermeldet ihr Unternehmen nur positive Neuigkeiten. Wann steigt ihnen der Erfolg zu Kopf?
"Ich glaube, das wird nicht passieren. Dafür bin ich nicht der Typ. Abzuheben ist absolut der falsche Weg, mit Erfolg umzugehen. Mich macht das ganze Geschehen eher ruhiger. Auch wenn hierdurch natürlich eine Art von Druck entsteht, den Erfolg von Kilian Kerner weiter voranzutreiben."
Wie
"Das Börsengeschäft regeln zum Glück andere. Ich halte mich hier raus, es gibt eine klare Aufgabenteilung bei Kilian Kerner."
Hat der Erfolgsdruck seitdem zugenommen und wenn ja: wie gehen sie damit um?
"Der Erfolgsdruck ist natürlich da und es schauen nun auch ganz andere Leute als früher auf mich selbst und die Marke. Das war anfangs absurd für mich, aber ich versuche mich weiterzuentwickeln und bin weiterhin sehr diszipliniert. Ich hoffe, dass ich das Niveau, auf dem ich arbeite, weiter vorantreiben kann und versuche, mich nicht tagtäglich mit dem Druck auseinanderzusetzen."
Wie sehr sind sie noch in die Geschäfte und die Strategie des Unternehmens eingebunden?
"Marketing ist meine Sache. Hier weiß ich genau, wo ich mit der Marke hin will und habe meine Ideen. Ins Finanzielle bin ich dagegen nicht wirklich stark eingebunden."
Kann ein Designer mit Sitz in Berlin überhaupt dauerhaft international Erfolg haben? Müssen sie nicht nach Paris oder Mailand?
"Natürlich kann er das. Nur weil man in Berlin arbeitet, heißt das ja nicht, dass man nur hier präsent ist. Mich nerven ehrlich gesagt mittlerweile die ganzen Mailand-Paris-Vergleiche. In Berlin steckt viel Potenzial, das sollte den Leuten langsam mal bewusst werden."
Dank der von ihnen an Peter Jäckel vergebenen Lizenz kommt demnächst auch Handy-Zubehör mit ihrem Namen auf den Markt. Befeuert dies das Wachstum oder verwässert es die Marke Kilian Kerner nicht eher?
"Das ist das erste Produkt, mit dem wir unser Sortiment erweitern. Ich bin mir sicher, es wird die Marke stärken."
Wie sehen die Pläne für das kommende Jahr aus? Sind weitere Markteintritte geplant? Stehen Erweiterungen des Produktportfolios oder zusätzliche Lizensierungen an?
"Selbstverständlich arbeiten wir an neuen Markteintritten und daran, die Marke Kilian Kerner weiter auszubauen. Der Fokus liegt hier erstmal auf dem europäischen Markt, wir werden das Wachstum hier Schritt für Schritt angehen. Auch bzgl. weiterer Lizenzvergaben stehen wir in Gesprächen."
Foto: Kilian Kerner/Marius Uhlig