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Marken führen „Responsible Down Standard" ein

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Das Thema Nachhaltigkeit und Tierschutz spielt in der Modeproduktion eine immer größere Rolle. Dies gilt auch für die Daunenproduktion, bei der nach wie vor viele Tiere leiden müssen. Nun haben sich etliche Marken dazu entschlossen, verbindliche Mindeststandards bei der Gewinnung

von Daunen einzuhalten und einigten sich auf die Einhaltung eines von der Organisation Textile Exchange festgelegten „Responsible Down Standards“ (RDS).

H&

M, Eddie Bauer, The North Face, Marmot, Mammut, Helly Hansen, Outdoor Research, DownLinens, Down & Feather Co. und andere führende internationale Mode-, Betttextilien-, und Outdoormarken wollen künftig nach den von der Organisation entwickelten Standard produzieren. Einige der Marken haben sich sogar verpflichtet, bereits ab Herbst 2015 RDS-zertifizierte Daunen in ihren Produkten zu verarbeiten, und besonders The North Face will spätestens ab 2017 in allen Produktlinien weltweit ausschließlich zertifizierte und somit verantwortungsbewusst beschaffte Daunen verarbeiten. RDS gilt dabei unabhängiger Zertifizierungsstandard, der auf alle Zuliefernetzwerke angewendet werden kann, die mit Wasservögeln in Verbindung stehen. Durch den Standard soll nicht nur die artgerechte Behandlung der Tiere vom Küken bin zum fertigen Produkt gesichert und die Rückverfolgbarkeit innerhalb des Netzwerks verbessert, sondern darüber hinaus die daunenverarbeitende Industrie als Ganzes verändert werden.

Industrie an der Entwicklung beteiligt

Das Zertifizierungssystem wurde bereits im Januar dieses Jahres eingeführt und gilt derzeit als der umfassendste weltweite, unabhängig zertifizierte Tierschutz- und Rückverfolgbarkeitsstandard für Daunen und Federn. Daunen werden von Gänsen und Enten gewonnen, die hauptsächlich für die Nahrungsmittelindustrie gezüchtet werden, und sind weiterhin eines der besten Materialien für die Verarbeitung in Kleidung, Bettwäsche und Heimtextilien. Nachdem Tierschutzgruppen auf Problemfelder wie Lebendrupfen und Zwangsfütterung hingewiesen hatten, tat sich die Industrie Ende 2012 mit Textile Exchange und der akkreditierten unabhängigen Zertifizierungsstelle Control Union Certifications zusammen, um den RDS zu entwickeln und in wichtigen Herkunftsregionen in Europa und Asien sowie in Verarbeitungsstandorten in den USA anzuwenden. Hierbei sei eng mit den Großlieferanten Allied Feather & Down und Downlite zusammengearbeitet worden, um jeden Schritt in der Daunenzulieferkette zu analysieren und zu zertifizieren, heißt es aus dem Hause The North Face.

„Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir in die Entwicklung des RDS gesteckt haben", so Anne Gillespie, Director of Industry Integrity bei Textile Exchange. „Wir haben die Thematik eingehend erforscht, haben die Herkunftsregionen in entlegenen Teilen Europas und Asiens besucht, um die Bedingungen, die wir verbessern wollen, vollständig zu verstehen, und haben mit einer Vielzahl von Akteuren der Branche zusammengearbeitet, um uns ein umfassendes Bild der Problemlage zu machen. Wenn weitere Marken den RDS anwenden, wird die Lebensqualität der Tiere und die Rückverfolgbarkeit in der daunenverarbeitenden Industrie in deutlich größerem Umfang verbessert, als es ein Unternehmen oder ein Zuliefernetzwerk allein könnte.“

Für die beteiligten marken ist die Zertifizierung nicht nur ein notwendiges Übel, sondern vor allem auch ein PR-Thema. „Die Marken, die heute den RDS bei sich einführen, sind die Avantgarde in diesem neuen Transformationsprozess der gesamten Daunenzulieferbranche", findet etwa Adam Mott, Director of Sustainability bei The North Face. „Als wir uns daran machten, den RDS zu entwickeln, wussten wir, dass wir nur erfolgreich sein würden, wenn wir etwas Globales, Offenes und Anpassungsfähiges schaffen. Heute können wir mit ansehen, wie diese Vision wahr wird – doch das ist nur der Anfang. Wir rufen andere Marken dazu auf, es uns nachzutun und sich ebenfalls zu verpflichten, verantwortungsbewusster beschaffte Daunen zu verarbeiten."

Foto: The North Face


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