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Mailänder Modewoche und Pitti mit Männermode präsent

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Italien rüstet für den Gegenangriff: Neben den Modehäusern, die für die Schneiderkunst des Made in Italy stehen, bringt es Avantgarde- und Innovativmarken auf den Weg und setzt darauf, sich ausländischen Designern zu öffnen, so wie dem

Chinesen Jiwembo, der im Rahmen der Mailänder Messe für Männermode am 23. Juni sein Debüt gab.

Der
heimische Markt bewegt sich weiter auf abweisendem Terrain und zeigt bei der Männermode für 2012 einen Rückgang von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. Es sieht allerdings so aus, als hätten die Unternehmen und die Camera delle Moda Italiana den richtigen Weg eingeschlagen, um die Käufer zurückzuerobern und wieder zu einer Plattform für Männermode zu werden, die man keinesfalls auslassen sollte. Und dies trotz der Streitigkeiten, in die der Geschäftsführer von Prada, Patrizio Bertelli, und die ausländische Presse verwickelt waren. Letztere stellte die Behauptung auf, dass die Mode in Italien in einer festgefahrenen Situation sei und an antiquierten Strukturen klebe. Bertelli, seit diesem Jahr stellvertretender Vizepräsident der Camera della Moda, gab postwendend zur Antwort, dass "es ohne Italien auch viele der ausländische Produktionen nicht gäbe”. Zu bedenken ist auch, dass zur Performance der italienischen Männermode der Absatz im Ausland beiträgt, der sich um 3,8 Prozent erhöhte.

Bei der Pitti ist die Käufergruppe aus dem Ausland im Wachsen

Auch die Anzahl der ausländischen Käufer bei den italienischen Messen zeugen davon. Mit insgesamt 7700 Käufern aus dem Ausland besuchten in diesem Jahr 4,5 Prozent mehr die Pitti als noch im Juni 2012. Die Stärke dieser 84. Ausgabe der Pitti, die vom 18. Bis 21. Juni in Florenz präsentiert wurde, war neben den großen italienischen Bekleidungsmarken die Präsenz innovativer Kollektionen. Es wurde mittleren und kleinen Unternehmen eine Plattform gegeben, darunter z.B. Roda, das nach zwei Jahren Abwesenheit das neue Label Roda at the Beach vorstellte, aber auch Riesen wie Saks Fifth Avenue, das die florentinische Piazza für das italienische Debüt ihrer Männerlinie auswählte.

Guru, das ab 2008 an der Spitze des indischen Textilriesen Bombay Rayon Fashion Limited steht, kehrte zur Pitti zurück, um die neue von Inghirami geschaffene Kollektion zu präsentieren und um den Aufbruch nach China und die Öffnung von etwa vierzig Filialen bis zum Jahr 2016 anzukündigen. Adidas wiederum brachte die Vorschau auf die neue Tom Dixon-Kollektion zur Fortezza da Basso, eine von dem bekannten britischen Industrial Designer kreierte Palette an Reise-Accessoires und multifunktionaler Sportswear. Die Accessoires, in exquisiten Rauchwaren und Hi-Tech-Materialien, waren zweifellos die Protagonisten in Florenz und Mailand. Taschen - Computertaschen und andere – haben sich in der Männermode jetzt absolut durchgesetzt. Man konnte sie in der von Tod’s in Mailand vorgestellten Kollektion bewundern und mehr oder weniger auch auf allen anderen Laufstegen.

Überwiegend für den japanischen, chinesischen und koreanischen Markt hergestellt, verleihen Taschen dem Made in Italy einen glanzvollen Impuls, fast so, wie es schon seit Jahrzehnten die Schuhe geben. Sogar Gucci, der in Mailand seinen ersten europäischen, der Männermode gewidmeten Laden aus der Taufe hob, hat der Personalisierung des Schuhwerks einen Platz eingeräumt.

Großen Anklang fanden auch Hüte. Ein nostalgisches Accessoire, das von jungen Asiaten (die japanischen Käufer sind bei Pitti nach den Deutschen die zahlreichsten) und von den Amerikanern immer mehr geschätzt wird. Am Stand Barbisios, einer historischen Marke aus der Gegend von Biella, saßen die Käufer von Barneys, um die farbenfrohe und wertvolle Hutkollektion für die Frühjahr-/Sommersaison 2014 zu erwerben.

So wie sich die Pitti als internationale Plattform bestätigt hat, hat die Mailänder Messe mit 37 Modeschauen die Fertigkeiten der italienischen Schneiderkunst wieder ins Blickfeld gerückt.. Zu sehen war das bei Canali an den tadellos geschnittenen Anzügen auf den Laufstegen, an der Wesenhaftigkeit und Gediegenheit der Styles bei Emporio Armani und an der Kunstfertigkeit, die auf die Rauhware der Taschen und Schuhe in der Kollektion Sartorial Touch verwendet wurde – präsentiert bei Tod’s Sartorial, der neuen Plattform in der Via della Spiga, der Boutique des aus den Marken stammenden Unternehmens.

Foto: Pitti
Foto: Emporio Armani


Isabella Naef
MILANO MODA UOMO
Pitti