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Luxusmode: Ist die Preisgrenze nach oben offen?

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Läßt man die Frage, ob der jüngste "Täschligate"-Vorfall, in dem Talkshow-Moderatorin Oprah Winfrey in einer Schweizer Boutique eine 35.000-Schweizer-Franken-Tasche nicht gezeigt wurde, an ihrer Hautfarbe oder einer Einschätzung

als nicht reich genug lag, einmal außen vor, so verdeutlicht er doch eines: Dass kaum jemand mehr mit der Wimper zuckt, wenn er hört, dass man 35.000 Schweizer Franken beziehungsweise 28.000 Euro für eine einfache Handtasche ausgeben kann.

Die
meisten Designer bieten inzwischen Handtaschen für über 2.000 Euro an, was vor nur zehn Jahren noch ziemlich ungewöhnlich war; das gleiche gilt für Schuhe. Heutzutage ist es auch keine Seltenheit, dass Kleider, die 7.000 Euro und mehr kosten, ausverkauft sind und selbst Unterwäsche und die einfachsten Accessories haben ihren Preis.

An der Spitze des Luxussegments ist das gehobene Luxussegment, das nicht einmal die Reichen bedient, sondern sich gleich an die Superreichen wendet. Und obwohl Oprah als Milliardärin durchaus dazugehört, sah das die Verkaufskraft an diesem Tag in der Schweizer Boutique anders. Warum genau muss Spekulation bleiben, fest steht aber, dass statt als superreich nur als reich eingeschätzt zu werden für Normalverdiener zu den schönen Problemen des Lebens gehört.

Die Zahl dieser sogenannten Personen mit hohem Eigenkaptial (HNWIs) steigt detweil stetig – im Jahr 2012 sogar um 9,2 Prozent – und liegt jetzt weltweit bei 12 Millionen Menschen mit einem Gesamtvermögen von zusammen 46,2 Billionen US-Dollar (34,7 Billionen Euro) wie von der Beratungsfirma Capgemini berechnet (für Nicht-HNWIs: eine Billion ist eine Eins mit zwölf Nullen).

Und statt steigender Produktions-, Material- und Personalkosten scheint hier auch der Hauptgrund für den unaufhaltsamen Anstieg der Preise von Superluxusgütern zu liegen – weil es Menschen gibt (ganze 12 Millionen), die es sich leisten können und bereit sind, den geforderten Preis zu zahlen, und sei er noch so hoch.

“Aber wahrscheinlich der stärkste Einflussfaktor hinter den schnell steigenden Preisen von Luxusmode ist die Tatsache, dass einfach mehr Leute da sind, die sie bezahlen können”, stimmt auch Lauren Sherman in ihrem Business-of-Fashion-Artikel vom 2. August “Fashion Inflation: Why are Prices Rising so Fast?” zu.

Man sollte hinzufügen, dass sich am anderen Ende des Spektrums eine wachsende Anzahl von Leuten befindet, die einfach nicht bezahlen können oder wollen. Sie jagen Schnäppchen als Sport oder weil der Einkauf von Bekleidung zum Luxus geworden ist, den sie sich nur leisten können, wenn sie auf ihr Geld achten.

Während also die Preise für Luxusmode immer weiter steigen, fallen die für “Fast Fashion” in gleichem Maße in den Keller. Die Preislücke zwischen beiden erweitert sich immer mehr und Einzelhändler und Marken entscheiden sich normalerweise, auf welcher Seite sie stehen wollen. Ob diese Entwicklung gesund ist, bleibt abzuwarten.

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