Lenzing startet Kapitalerhöhung

Der österreichische Faserhersteller Lenzing AG holt sich frisches Geld an der Börse. Der Vorstand des Konzerns beschloss mit Zustimmung des Aufsichtsrates, 825.000 neue Aktien anzubieten. Die Einnahmen, die sich auf knapp 90 Millionen Euro

belaufen könnten, sollen dem Investitionsprogramm zugute kommen.

Gleichzeitig wird die B&C Industrieholding GmbH, die bisher rund 90 Prozent der Lenzing-Anteile hält, im Rahmen des am Dienstag eingeleiteten „Re-IPO“-Verfahrens bis zu 6 Millionen Stück ihrer Aktien verkaufen. „In jedem Fall wird B&C so viele Altaktien anbieten, dass nach der Transaktion ein Mindeststreubesitz von circa 33 Prozent (bei Nicht-Ausnutzung der Mehrzuteilungsoption) und ein Maximalstreubesitz von 35 Prozent (bei Ausnutzung der Mehrzuteilungsoption) sichergestellt ist“, teilte die Lenzing AG mit.

Mit der Maßnahme will der Konzern „den Streubesitz der Lenzing-Aktien deutlich erhöhen und den langfristigen Zugang des Unternehmens zum Kapitalmarkt verbessern“. B&C beabsichtige aber, „die
Rolle als langfristiger Kern- und Mehrheitsaktionär von Lenzing in Zukunft beizubehalten“, hieß es in der Mitteilung. Die Holding wolle „langfristig mit 65 Prozent Kernaktionär der Lenzing bleiben“, bekräftigte B&C-Chef Michael Junghans gegenüber der Zeitung „Der Standard“.

Der endgültige Preis der angebotenen Aktien soll nach Ablauf des am Dienstag gestarteten Bookbuilding-Verfahrens „am oder um den 15 Juni“ festgelegt werden. Die Angebotsspanne beläuft sich bis dahin auf 92 bis 108 Euro. Lenzing könnte also im Rahmen der Kapitalerhöhung bis zu 89,1 Millionen Euro einnehmen. Mit den Zusatzeinnahmen will der Konzern seine ambitionierten Modernisierungs- und Expansionspläne vorantreiben: „Die Kapitalerhöhung würde insbesondere die Finanzierungsstruktur für das geplante Investitionsprogramm und das
zukünftige Wachstum Lenzings optimieren“, erklärte das Unternehmen. Mit dem milliardenschweren Programm, das Standorte im In- und Ausland betrifft, wolle der Konzern seine „führende Kosten- und Marktposition in der Industrie weiter absichern“, hatte Vorstandschef Peter Untersperger vor einigen Monaten erklärt.

Foto: Lenzing