Kopenhagen: Männer aller Art
Von FashionUnited
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Ganz anders sieht die Interpretation des Mannes naturgemäß bei Henrik Vibskov aus. So verspielt wie oft in der Vergangenheit fielen seine Entwürfe in dieser Saison allerdings nicht aus. Die überzeugend fokussierte Kollektion prägten voluminöse, weich fallende Sakkos und Mäntel neben geometrisch konstruierten Steppjacken – ergänzt durch Pullover und Sweater mit prägnanten Drucken und geometrischen Strickdessins.
Noch stärker und individueller ist die persönliche Handschrift von Barbara ì Gongini. Die Altmeisterin von der Faröer-Inseln lieferte erneut Variationen ihres bekannten Themas: Androgyne, asymmetrisch konstruierte und drapierte, stets düstere Outfits, bei denen Damen- und Herrenentwürfe kaum unterscheidbar sind.
Avantgardistische Anleihen in Schwarz gab es auch bei Jean//phillip zu sehen, diesmal allerdings im Vergleich zu früheren Jahren in deutlich disziplinierteren Varianten. Klassische, durchaus alltagstaugliche Entwürfe dominierten. Neben kastigen Silhouetten nahmen schmalere Schnitte größeren Raum ein als zuvor. Der Hang zum Androgynen manifestierte sich darin, dass die Kollektion diesmal um Damenmode erweitert wurde, die den gleichen Prinzipien folgte, von denen die Herrenentwürfe des Labels geprägt sind.
Für Soulland ist hingegen Sportswear ein wichtiger Bezugspunkt. Designer Silas Adler ließ sich für seine neue Kollektion von historischen japanischen Baseball-Outfits inspirieren – ein Thema, das die Kollektion in den Motiven der Drucke und Applikationen als Roter Faden durchzieht, ohne zu dominant zu werden. Denn Adler ist ein Meister der Interpretation – er schafft es von Saison zu Saison perfekter, seine Vorbilder in absolut zeitgemäße, smarte Entwürfe zu verwandeln, die ihre Wurzeln nicht verleugnen, sondern modern und individuell fortschreiben – ablesbar vor allem an einer Vielzahl äußerst gelungener Anzüge, Jacken und Mäntel, den Highlights der neuen Kollektion.
Foto: Copenhagen Fashion Week, Soulland AW2013/14
Barbara i Gongini
Copenhagen Fashion Week
HENRIK VIBSKOV
Sand
SOULLAND