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Indisches Start-Up entwickelt wegweisende Hightech-Schuhe

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Dorothy aus dem "Zauberer von Oz" fand dank ihrer roten Zauberschühchen wieder nach Hause nach Kansas. Jetzt verspricht ein indisches Start-Up- Unternehmen mit seinen neuen Hightech-Schuhen mit GPS das gleiche zu tun, denn sie geben durch Vibrationen ihrem Träger die richtige Richtung an.



Die feuerroten Schuhe werden im September unter dem Namen ‘LeChal’ (Hindi für “nimm mich mit”) auf den Markt kommen. Sie können nicht nur die zurückgelegte Entfernung messen und die Anzahl der Schritte zählen, die ihr Träger zurückgelegt hat, sondern auch die dabei verbrauchten Kalorien. Die Schuhe werden komplett mit einem abnehmbaren Bluetooth-Sendeempfänger geliefert, der den Träger per Smartphone mit Google Maps in Verbindung bringt und per Vibration andeutet, ob er links oder rechts abbiegen muss.

Die Schuhe sind die Erfindung von zwei indischen Ingenieuren, dem 30-jährigem Krispian Lawrence und dem 28-jährigem Anirudh Sharma, die ihr Start-Up Ducere 2011 in einer kleinen Wohnung mit dem Kapital von Investoren starteten. Inzwischen hat das Unternehmen 50 Mitarbeiter.

"Wir stellten fest, dass unsere Idee sehbehinderten Menschen wirklich helfen könnte, da sie ohne hörbare oder physische Ablenkung auskommt”, sagte Lawrence im Interview mit AFP. " Als wir die Schuhe ausprobierten, dachten wir 'Warte mal, die will ich auch tragen’, denn es fühlte sich so befreiend an, nicht nach unten aufs Handy schauen zu müssen oder mit etwas verbunden zu sein”, erinnert sich Lawrence. “Die Schuhe funktionieren instinktiv. Wenn Ihnen jemand auf die rechte Schulter tippt, wendet sich Ihr Körper automatisch nach rechts. Und so funktioniert LeChal.”

Ein wachsender Markt

Hightech-Schuhe, die sich an eine bestimmte demografischen Zielgruppe richten – wie zum Beispiel Demenzkranke und Kinder, deren Eltern verfolgen wollen, wo sie hingehen – sind bereits im Handel. Lawrence und Sharma glauben jedoch, dass ihre Hightech-Schuhe die ersten sein werden, die sich an ein Massenpublikum richten, und haben sich deshalb gleich auch auf die modischen Aspekte konzentriert, statt nur funktionelles Schuhwerk zu machen.

Außer den roten Turnschuhen gibt es auch eine Einlegesohle, die es Benutzern erlauben wird, die Technologie in ihren eigenen Schuhen anzuwenden. “Früher wurde tragbare Technologie als maschinenartig angesehen, wie streberhafte Brillen oder Uhren, aber das ändert sich jetzt”, sagte Lawrence.

Laut Ducere sind bereits 25.000 Vorbestellungen für die Schuhe eingegangen, die zu einem Preis von umgerechnet zwischen 75 und 115 Euro verkauft werden sollen. Die Nachfrage wurde bis jetzt nur durch Mundpropaganda und die lechal.com-Website angetrieben, aber das Unternehmen befindet sich in Gesprächen mit Einzelhändlern, um die Schuhe rechtzeitig zur Feiertagssaison in Indien und den USA vorrätig zu haben.

Das Unternehmen schätzt, dass es bis nächsten April rund 100.000 Paar der in China hergestellten Schuhe verkaufen wird. Tragbare Technologie ist weltweit ein wachsender Markt und laut Marktforscher IDC soll das Volumen in diesem Jahr weltweit auf 19 Millionen Stück wachsen; bis 2018 sogar auf 111,9 Millionen. Angesichts des schnellen Wachstums der Industrie wurden bereits Datenschutzbedenken laut, aber Ducere sagt, es werde keine Daten aufzeichnen und auch weiterhin auf Datensicherheit setzen.

Das Unternehmen hofft weiterhin, dass ihr Produkt von sehbehinderten Menschen genutzt werden kann; Experten am L.V. Prasad Eye Institute in Hyderabad testen bereits seine Tauglichkeit. "Es ist ein perfekt intuitives Kleidungsstück. Man vergisst vielleicht, einen Gürtel oder einen Helm zu tragen, aber ohne Schnuhe geht man nie aus dem Haus”, sagte Anthony Vipin Das, ein Arzt des Instituts.

"LeChal löst Probleme mit der Orientierung und Richtung und ist eine gute Ergänzung zu einen Stock.” Zu den möglichen Problemen gehören ein Ausfall der Batterie oder der Bluetooth-Verbindung, der aber laut Das durch eine Echtzeit-Übertragung des Standorts des Trägers an einen Freund oder Verwandten gelöst werden könnte, mit dessen Einverständnis natürlich.

Mit einem Teil des Gewinns will Ducere seine LeChal-Schuhe günstig an Sehbehinderte abgeben. Lawrence’ persönliche Lieblingseigenschaft der Schuhe ist allerdings nicht sehr technisch. Er schätzt an ihnen, dass sich der Träger nie zu weit von seinem Telefon entfernen kann, da die Schuhe dann ein akustisches Warnsignal abgeben. “Ich bin ein sehr vergesslicher Mensch und das Beste an den Schuhen ist, dass man dank ihnen sein Telefon nicht vergessen kann”, schwärmt der Jungunternehmer. (Annie Banerji, AFP)

Fotos: lechal.com

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