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Indien: Geschäft mit Luxus-Imitaten wird um 40-45 Prozent wachsen

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Gefälschte und imitierte Luxusprodukte bereiten internationalen Marken mit Präsenz in Indien zunehmend Kopfzerbrechen. Interessanterweise wächst der Markt für gefälschte Luxusprodukte in Indien derzeit doppelt so schnell wie der Markt für echte Luxusprodukte.

Neue Vertriebskanäle wie Onlineportale helfen solchen Produkten, einen riesigen Kundenstamm zu erreichen.

Erst kürzlich wurde berichtet, dass der Luxuseinzelhändler Louis Vuitton und der Hersteller hochwertiger Schreibgeräte Mont Blanc sich an den Obersten Gerichtshof in Neu Delhi gewandt haben, nachdem sie herausfanden, dass das E-Commerce-Unternehmen Digaaz aus Chandigarh Duplikate ihrer Produkte anbot. Beide haben im letzen Monat Klage gegen das Internetportal eingereicht.

Der Markt für gefälschte Luxusartikel wird sich bis 2015 wahrscheinlich auf 56 Milliarden Rupien (670 Millionen Euro) verdoppeln. Laut einer neuen Untersuchung des Verbands der Industrie- und Handelskammern Indiens (Assocham) sind deshalb effektive gewerbliche Schutz- und Urheberrechte und ihre Vollstreckung das Gebot der Stunde.

Fälschungen finden indische Abnehmer

Interessanterweise gehören die Personen, die gefälschte Luxusartikel kaufen, nicht immer zur logoliebenden Mittelklasse, sondern sogar zur wohlhabenden Oberschicht, die zunehmend Geschäfte aufsucht, die Imitate verkaufen. Sei es Neu Delhis M-Block-Markt in Greater Kailash oder Mumbais Linking Road in Mumbai, Kunden können um die Preise für jedes vermeintliche Luxusprodukt von Luxusmarken wie Chanel, Michael Kors, Fendi, Gucci bis zu Louis Vuitton-Fälschungen feilschen. Und es sind oft so gute Kopien des Originals, dass es schwierig ist, den Unterschied zwischen einer Lady Dior-Handtasche für 3.500 Rupien (42 Euro) und dem Original zu finden, das zwischen 100.000 und 500.000 Rupien (1.200 und 6.000 Euro) kostet.

“Über 80 Prozent der imitierten Luxusprodukte, die in Indien verkauft werden, kommen aus China”, stellt D. S. Rawat fest, Generalsekretär von Assocham. “Bei den meisten handelt es sich um Handtaschen, Uhren, Schuhe, Bekleidung, Hüte, Sonnenbrillen, Parfüm und Schmuck”, fügt er hinzu.

Ein weiterer Grund, warum der Markt mit gefälschten Luxusartikeln so rapide wächst, ist die Einführung von E-Commerce Plattformen, die sie zu lukrativen Preisen verkaufen. Laut dem Assocham-Bericht machen Internetportale in Indien über 25 Prozent des Markts mit Fälschungen aus. Zum Beispiel sind die ersten Fälschungen von Artikeln von Luxusmarken einfach über c2coffer.com erhältlich, einem Onlineportal, dass Imitate bereits eine Woche nach der Einführung des Originals auf den Markt bringt. Auch Online-Plattformen wie Quikr und OLX bieten gefälschte Ware an. Während Quikr zum Beispiel einen falschen Hermes-Gürtel für 350 Rupien (4 Euro) anbietet, hat Watchlo.com die ersten Imiatate von 20 Marken vorrätig, darunter TAG Heuer, Omega, Rado, Patek Phillipe, Chopard und Bulgari.

Gegen Fälschungen vorgehen

“Abhilfe muss geschaffen werden, um gegen das Aufkommen und Bestehen gefälschter Ware durch effektive gewerbliche Schutz- und Urheberrechte und ihre Vollstreckung vorzugehen und Schlupflöcher im Rechstsystem zu stopfen und höhere Verurteilungsraten zu erreichen”, glaubt Rawat.

Der Markt für gefälschte Luxusartikel hat derzeit ein Volumen von 25 Milliarden Rupien (300 Millionen Euro). “Internationale Luxushändler haben beträchtliche Umsatzeinbußen, da gefälschte Produkte ihnen große Stolpersteine in Bezug auf ihre Geschäfte in Indien in den Weg legen”, fügt er hinzu. Der Markt für gefälschte Luxusprodukte wächst in Indien derzeit doppelt so schnell wie der Markt für echte Luxusprodukte und wird größtenteils von Internetportalen angetrieben, die 25 Prozent des Markts mit Fälschungen in Indien ausmachen, fand die Studie. Bis 2015 soll er pro Jahr mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 40 bis 45 Prozent wachsen.

Marken wie Kate Spade und Louis Vuitton beauftagen normalerweise Privatdetektive, um herauszufinden, wo Fälschungen verkauft werden, so ein Bericht von Cognizant aus dem Jahr 2012 zum Luxuseinzelhandel. Unterstützt werden sie von indische Einzelhädler wie Kitsch zum Beispiel, die echte Luxusartikel anbieten, und den Hauptsitz einer Marke informieren, wenn sie von Personen oder Geschäften hören, die gefälschte Ware verkaufen.

Laut Assocham macht derzeit das Volumen des Markt mit gefälschten Produkten 5 Prozent des gesamten Luxusmarkts des Landes aus, der rund 8 Milliarden US-Dollar (5,8 Milliarden Euro) wert ist. Mit einem Anteil von 7 Prozent machen gefälschte Luxusprodukte weltweit 22 Milliarden US-Dollar (16 Milliarden Euro) der 320 Milliarden US-Dollar (230 Milliarden Euro) schweren Luxusindustrie aus.

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