Greenpeace warnt vor giftiger Outdoorkleidung
Von FashionUnited
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Konkret
„Allerdings gibt es für Träger kein akutes Gesundheitsrisiko”, räumte Greenpeace-Sprecher Manfred Santen ein, da diese Stoffe weniger über die Haut als über die Luft, Nahrung und das Trinkwasser aufgenommen werden. „Der Konsument steht nicht in einer Giftwolke”, fügte er hinzu.
So beruhigend dies zunächst für den Träger klingen mag, so ernsthaft sind die Auswirkungen für die Umwelt: Große Probleme entstehen bei der Entsorgung über die Müllverbrennung oder bei der Herstellung. Hier wird Perfluoroktansäure (PFOA) als Hilfsstoff von wasserabweisenden Geweben verwendet. Wie Tierversuche zeigten, sammelt sich der Stoff in Leber, Gallenblase und Niere und bildet Proteine im Blut. Leberversagen und Krebs sind bei höheren Konzentrationen die Folge.
Auch die Wäsche dieser Produkte geht nicht spurlos an der Natur vorbei: Die Chemikalien gelangen so über Privathaushalte ins Abwasser. PFC gibt es bereits seit fünf Jahrzehnten und hat sich laut Greenpeace stetig über die Luft und Gewässerkreisläufe ausgebreitet. Die Chemikalien bleiben dabei stabil und lassen sich deshalb heute überall nachweisen – von der Arktis bis zur Tiefsee und sogar im menschlichen Blut und der Muttermilch.
Outdoorausrüster Jack Wolfskin äußerte sich als erster zu den Ergebnissen und erklärte, Greenpeache bei seinen Forderungen unterstützen zu wollen. Wie Mitte letzten Monats berichtet, will das Unternehmen es schaffen, nur noch PFOA-freie Produkte anzubieten. Allerdings erst bis Ende 2014, da es bisher noch keinen anderen Stoff gäbe, „um den Effekt des Abperlens von Wasser auf der Textiloberfläche in einer dauerhaften Form zu gewährleisten”. In der Zwischenzeit forscht das Unternehmen weiter.
Mit rund einer Milliarde Umsatz ist Deutschland laut Greenpeace der größte europäische Markt für Outdoorprodukte.
Foto: Jack Wolfskin
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