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Greenpeace: Giftstoffe in Kleidung weit verbreitet

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Wie eine am heutigen Dienstag von der Umweltorganisation Greenpeace in Peking bekannt gemachte Studie aufdeckt, enthalten Kleidungsstücke von mehr herkömmlichen Modemarken gefährliche Chemikalien, die hormonstörend oder

krebserregend sein können, wenn sie in die Umwelt freigesetzt werden, als bisher angenommen.

Die
Greenpeace-Untersuchung mit dem Titel “Toxic Threads - The Big Fashion Stitch-Up” nahm hauptsächlich in den Entwicklungs- und Schwellenländern hergestellte Kleidungstücke wie Jeans, Hosen, T-Shirts, Kleider und Unterwäsche für Damen, Herren und Kinder unter die Lupe. Sie fand, dass die Kleidungsstücke von 20 bekannten Modemarken gefährliche Chemikalien enthalten.

“Große Modemarken machen uns alle zu Modeopfern, indem sie uns Kleidung verkaufen, die gefährliche Chemikalien enthalten, die bei der Herstellung und Wäsche zur weltweiten Wasserverschmutzung beitragen,” nahm Yifang Li Stellung, leitender Giftstoff-Aktivist von Greenpeace East Asia. “Die Textilindustrue betrachtet öffentliche Wasserstrassen weiterhin als wenig mehr als private Abwässerkanäle,” sagte er.

Unter den genannten Firmen befinden sich Zara, Metersbonwe, Levi’s, C&A, Mango, Calvin Klein, Jack & Jones und Marks & Spencer, deren untersuchte Kleidungsstücke alle Nonylphenolethoxylate (NPEs) enthielten. Diese hauptsächlich in Wasch- und Reinigungsmitteln vorkommenden und in Deutschland seit 1986 für den Privatgebrauch verbotenen Chemikalien wurden in den Kleidungsstücken in hoher Konzentration gefunden (über 1000 ppm).

Außerdem wurden andere Chemikalien wie toxische Phthalsäureester in vier der Produkte gefunden und Spuren krebserregenden Amins durch den Gebrauch von Azo-Färbemitteln in zwei Produkten von Zara. Viele der getesteten Kleidungsstücke wiesen zudem potenziell schädliche Industriechemikalien auf.

“Einige von Zaras Kleidungsstücken testeten positiv für Substanzen, die sich in krebserregende oder hormonstörende Stoffe zersetzen, was für die Kunden sowie die Menschen, die neben den herstellenden Fabriken leben, untragbar ist. Wie kann Zara sicher sein, dass nicht mehr Kleiderkollektionen der Firma mit diesen gefährlichen Chemikalien belastet sind?” fragte Martin Hojsik, Koordinator der Detox-Kampagne, Greenpeace International . “Als größter Bekleidungshändler der Welt sollte Zara die Führung übernehmen und dringend ambitionierte und transparente Handlungen unternehmen, um seine Kleidung und Zulieferkette zu entgiften.”

Greenpeace verlangt von Modeunternehmen das Versprechen, bis 2020 keine gefährlichen Chemikalien mehr abzuleiten. Einige Firmen wie H&M und Marks & Spencer haben dem bereits zugestimmt. Ferner dringt Greenpeace darauf, dass die Unternehmen ihre Zulieferer versplichten, beim Anzeichen von Wasserverschmutzung sofort den umliegenden Gemeinden alle Giftstoffe mitzuteilen, die sie von ihren Fabriken eingeleitet haben.

Foto: Gabriel Mathews
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