Euratex unzufrieden mit Zollfreiheit für Pakistan
Von FashionUnited
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Euratex,
Die europäische Textil- und Bekleidungsindustrie hatte bereits seit mehr als zwei Jahren gegen eine einseitige politische Entscheidung gekämpft, die bewusst die Interessen eines ganzen Industriezweigs der europäischen Wirtschaft zugunsten eines seiner stärksten Konkurrenten untergräbt.
Die ursprüngliche Motivation hinter dem Erlass, nämlich Pakistan nach der verheerenden Flutwelle von 2010 zu unterstützen, erscheint mehr als zwei Jahre nach der Katastrophe recht verspätet und angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen und finanziellen Situation in Europa auch ziemlich sinnlos.
Dementsprechend enttäuscht äußerte sich Euratex in einer Pressemitteilung vom Freitag: “Die Entscheidungsträger senden eine sehr negative Nachricht an die Textil- und Bekleidungsindustrie der EU, da wir selbst in dieser Krisensituation in Europa entscheiden, unserem Konkurrenten in Pakistan einseitige Zollfreiheit für den Markt der EU zu gewähren. Angesichts dieser unerwarteten und drastischen Änderungen ist es extrem schwierig in einer Wettbewerbssituation weiter in Europa zu investieren und Arbeitsplätze zu schaffen.”
Die Textil- und Bekleidungsindustrie stellt innerhalb der EU mehr als 1,8 Millionen Arbeitsplätze zur Verfügung. Euratex vertritt die Interessen dieser Arbeiter in rund 146,000 Firmen, die einen Umsatz von 179 Milliarden Euro erwirtschaften.
Pakistan ist bereits der größte Baumwollexporteur der EU und macht fast 100 Prozent aller Baumwollimporte in die EU aus. Laut Euratex ist Pakistan auch der viertgrößte Textillieferant der EU und liefert in einigen Fällen bis zu 80 Prozent der Importware.
Laut Europaparlament könnte die EU-Kommission die Zollfreiheit wieder aufheben, wenn die EU-Textilimporte um 25 Prozent oder mehr wachsen, um den europäischen Textilmarkt vor einer Flut billiger Einfuhrwaren aus Pakistan zu schützen.
Foto: Euratex
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