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EU warnt Verbraucher vor gefälschten Produkte

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Um die Aufklärung über gefälschte Produkte in der Öffentlichkeit voranzutreiben, hat die EU-Kommission den Bericht 'Too good to be true: The real price of fake products' veröffentlicht, der die Gefahren von Fälschungen aufdeckt.



Die
Zahlen sprechen für sich: Das Handelsvolumen für gefälschte Produkte liegt bei 200 Milliarden Euro im Jahr und ist damit mit dem illegalen Drogenmarkt zu vergleichen. Zudem wächst das Handelsvolumen für Fälschungen stetig an - von 2010 bis 2011 erhöhte sich die Anzahl der vom europäischen Zoll konfiszierten Artikel um 11 Prozent. In Zahlen sind das 115 Millionen gefälschte Artikel mit einem Gesamtwert von über 1,2 Milliarden Euro; 54 Prozent davon Modeartikel und hochwertige Körperpflegeprodukte. Grund genug für die Mode- und Textilbranche aufzuhorchen.

Außer moralischen Gründen - schließlich ist das Geschäft mit den Fälschungen ein illegales Gewerbe mit engen Verbindungen zum organisierten Verbrechen - führt der Bericht vier weitere gute Gründe an, warum der Kauf gefälschter Ware ein Verlustgeschäft auf der ganzen Linie ist.

Zuerst einmal stellen Fälschungen ein ernsthaftes Gesundheits- und Sicherheitsrisiko dar; die europäischen Zollbehörden schätzten fast ein Drittel aller 2011 beschlagnahmten Artikel als für Verbraucher potentiell gesundheits- und sicherheitsgefährdend ein.

Die Gefahren sind bei Waren wie Elektrogeräten, Medikamenten, Autoteilen und ähnlichem leicht ersichtlich, aber auch gefälschte Bekleidung, Accessoires, Schuhe und Sportartikel können für den Träger eine ernsthafte Gefahr darstellen. Zum Beispiel können minderwertige oder entflammbare Materialien, kleine und unzureichend befestigte Teile wie Knöpfe, Bänder und Verzierungen sich lösen und eine Erstickungs- oder Erdrosselungsgefahr darstellen. Gefälschte Artikel sind nicht getestet, sondern ohne Sicherheitsüberlegungen kopiert, weshalb besonders gefälschte Kinderkleidung und Spielzeug bedenklich sind.

"Die in Textilien, Bekleidung und Schuhen benutzten Chemikalien werden in Europa sorgfältig untersucht und verboten, sollten sie sich als schädlich herausstellen. Ein umfassendes Regelwerk namens REACH verlangt, dass alle in der Europäischen Union benutzten Chemikalien getestet werden. Deshalb verursachen die in Europa legal verkauften Kleidungsstücke kaum Allergien und Hautreizungen. Aber gefälschte Artikel können Chemikalien enthalten, die nicht getestet wurden und Ihre Gesundheit beeinträchtigen", warnt die Studie.

Aber das ist noch nicht alles. Der Bericht nennt Qualität als das nächste Kriterium. Was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen aussieht, wird auf Dauer teuer: Es hält nicht so lange wie das Original und kann im Fall von Kleidungsstücken eingehen, unangenehm riechen und sogar andere Kleidungsstücke bei der Wäsche verfärben. Wirtschaftlich gesehen konkurrieren Fälschungen nicht nur auf unfaire Weise mit dem Original, sondern schaden auch den legitimen Unternehmen, gefährden Arbeitsplätze und verhindern Innovationen.

Wie die Reaktionen von Einzelhändlern und Modemarken angesichts der aktuellen Industrieunfälle in Bekleidungsfabriken in Pakistan, Bangladesch und Kambodscha gezeigt haben, gibt es Maßnahmen, die sie ergreifen können, um die Situation von Arbeitern sogar außerhalb der Grenzen der EU hinaus zu verbessern. Diese Unternehmen haben ihren guten Ruf zu verlieren, den sie sich oft in Jahren oder Jahrzehnten aufgebaut haben. Produzenten und Händler von gefälschter Ware haben dies nicht und ebenso keine Skrupel, Kinder zu beschäftiger oder ihre Arbeiter auszubeuten.

Auf die Frage, was kopiert wird, können Zollbeamte mit einem bestimmten 'alles' antworten. Je erfolgreicher und bekannter die Marke, um so größer ist das Risiko, denn um so lukrativer wird es; schließlich erwirtschaften Europas zehn Spitzenunternehmen im Jahr 2009 fast 9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Zum Schluss weist der Bericht darauf hin, dass nicht vergessen werden sollte, wer die finanzielle Last des Geschäfts mit den Fälschungen trägt - der Steuerzahler. Denn die illegalen Unternehmen drücken sich um ihre Steuerzahlungen. Diese werden dann auf die Steuerzahler umgelegt, um die Verluste auszugleichen.

Foto: "Too good to be true"
Fälschungen
Schwarzmarkt