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Ethiktest: Lederschuhhersteller fallen durch

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Wie das österreichische Verbrauchermagazin Konsument meldet, herrschen in den Vorstufen der Schuherzeugung unbeschreibliche Zustände. Das Heft bezieht sich auf einen Ethiktest, der von europäischen Verbraucherorganisationen

wie dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) durchgeführt wurde. Dieser kommt zu dem Ergebnis, dass die meisten Konzerne nicht nur nicht angeben konnten, woher das Leder für ihre Schuhe stammt, sondern auch, dass Sklavenarbeit und Tierquälerei an der Tagesordnung sind.

Keiner
der 16 getesteten Markenschuhhersteller, darunter Unternehmen wie Geox, Scholl, Clarks, Birkenstock und Timberland, kann mangels Kontrolle nachweisen, dass seine Produkte frei von Sklaverei und Tierquälerei sind. Nur wenige Hersteller treffen Vorkehrungen, um faire Verhältnisse zu schaffen und nur sechs Unternehmen sehen spezifische Bestimmungen gegen Kinderarbeit in ihrem Verhaltenskodex vor. Kein Einziges geht explizit auf das Problem Zwangsarbeit oder Sklaverei ein. Mehr als die Hälfte der Marken hat die Teilnahme an dieser Untersuchung verweigert.

Ein ähnliches Bild bietet sich in den vorgelagerten Produktionsstufen, für die die wenigsten Markenhersteller die Verantwortung übernehmen wollen. Am schlimmsten sieht sie Situation in Indien, Bangladesch und Nepal aus, wo 40 Prozent der Gerbereiarbeiter Hautkrankheiten, Asthma oder andere durch Chemikalien bedingte Leiden haben. Vereinzelt werden laut Studie von den Unternehmen konkrete Schritte zur Verbesserung in der Ledererzeugung getan, die sich in erster Linie jedoch für die Rettung der Regenwälder einsetzt und den Tierschutz nicht berücksichtigt.

“Woher das Leder kommt, kann man keinem Schuh ansehen. Es gibt aber mittlerweile mehrere kleine Anbieter, die sich zumindest in Teilbereichen zu Fairness und Nachhaltigkeit verpflichten”, sagte Konsument-Ethikexperte Peter Blazek. Auf Chromgerbung verzichten beispielsweise das deutsche Unternehmen Hess Natur Textilien oder die Marke Veja. Der britische Hersteller Clarks verzichtet bereits aufgrund von Tierquälerei größtenteils auf Rinderhäute aus Indien.

Foto: Geox
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