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Esprit muss weiter abspecken

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Das kränkelnde Modeunternehmen Esprit musste im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut Umsatzrückgänge im unteren zweistelligen Bereich hinnehmen, konnte die Verluste aber deutlich reduzieren. So lag der Konzernumsatz im Geschäftsjahr

2012/13 in Landeswährung um 11,5 Prozent unterhalb der Vorgaben aus dem Vorjahr. Zugleich ging auch das EBIT um 4.170 Millionen Hongkong-Dollar zurück. Das operative Ergebnis sei dabei im Wesentlichen von einigen Rückstellungen und Werteberichtigungen beeinflusst worden, von denen die Mehrheit nicht liquiditätswirksame und nicht wiederkehrende Positionen gewesen seien, so das Konzernmanagement.

Verringert
hat das Unternehmen vor allem seine Betriebskosten, besonders im Bereich der einfacher zu beeinflussbaren Ausgaben wie Werbung, Marketing und Personalkosten. Zugleich verringerte Esprit seine Warenbestände, unter anderem durch Maßnahmen wie Anpassung von Einkaufsmengen, Ausverkäufe und Preisabschläge sowie die Eröffnungen von zwölf Outlets. Investiert wurde hingegen nur noch moderat, was dazu führte, dass sich der Investitionsaufwand um satte 35,3 Prozent reduzierte. Aufgrund dieser Bemühungen habe die Gruppe im zweiten Halbjahr einen positiven Liquiditätszufluss in Höhe von 674 Millionen Hongkong-Dollar erzielt, welchen Liquiditätsabflüsse in Höhe von 1.091 Millionen Dollar im ersten Halbjahr gegenübergestanden hätten, heißt es weiter.

Aufgrund der prekären Lage musste das Management auch seinen ursprünglichen Transformationsplan neubewerten und die strategischen und geschäftlichen Prioritäten neu ausrichten. So wurden zur Umsatzsteigerung einige „taktische Verkaufsförderungsinitiativen“ auf den Weg gebracht, um die Besucherfrequenzen und das Transaktionsvolumen in den Stores zu verbessern. Diese Maßnahmen hätten bereits dazu beigetragen, dass der Retail-Umsatz im zweiten Geschäftshalbjahr 2012/13 nur noch um 1,6 Prozent in Landeswährung zurück ging. Zum Vergleich: Im ersten Geschäftshalbjahr lag das Minus noch bei 5,1 Prozent.

Eine Tendenz, die sich Unternehmensangaben zufolge noch deutlicher in China abzeichnet, dem drittgrößten Retail-Markt von Esprit. Dort habe man in der zweiten Jahreshälfte eine Steigerung des Retail-Umsatzes um 4,4 verzeichnen können, nachdem man im ersten Halbjahr noch ein Minus von 0,2 Prozent verkraften musste. Um jedoch auch mittelfristig die Wettbewerbsfähigkeit wieder zu stärken, liegt die Priorität der Konzernführung derzeit auf der Etablierung schnellerer und effizienterer produktentwicklungsbezogener Prozesse in Form einer „High Performance Product Engine", die es der Gruppe ermöglichen sollen, sich schnell dem Konsumentenverhalten anzupassen und ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis anzubieten. Ziel dieser strategischen Produktfokussierung sei es, Esprit zunehmend in die Lage zu versetzen, systematisch und profitabel erfolgreiche Kollektionen zu entwickeln.

„Das grundlegende Prinzip ist eine in höherem Maß vertikale Ausrichtung des Unternehmens, so dass Informationen, Entscheidungen und Maßnahmen sofort in alle Kernbereiche einfließen könnten, auch diejenigen, die partizipierende externe Partner betreffen oder von ihnen kommen“, so José Manuel Martínez Gutiérrez, CEO der Esprit Gruppe. er ist zuversichtlich, dass das Unternehmen bald wieder profitabel wirtschaften kann. Schließlich habe man in einem schwierigen Jahr Schritt für Schritt die ersten Weichen für das ehrgeizige Ziel gestellt, die Wettbewerbsfähigkeit wiederzuerlangen. Martínez Gutiérrez weiß aber auch: „Vor uns liegen weitere Herausforderungen, derer wir uns bewusst sind“. Die zweite Hälfte des Geschäftsjahres habe aber bereits gezeigt, „dass wir damit den richtigen Kurs eingeschlagen haben. Auf diesem Kurs wollen wir nun weiter Fahrt aufnehmen und mit noch mehr Hochdruck die strategischen Initiativen des Unternehmens voran treiben."

Esprit hat noch einen weiten Weg bis zum Turnaround

Die Prioritäten des Managements für das kommende Geschäftsjahr liegen also fortdauernd darin, die Gruppe durch weitere Maßnahmen in den Bereichen der Kostenreduktion, der Optimierung der Warenbestände und der Verbesserung der Kernaktivitäten des Unternehmens in die Rentabilität zurück zu führen. Parallel zu diesen kurzfristigen Prioritäten will Esprit weiterhin mittelfristige Initiativen implementieren, um den Turnaround zu erreichen und nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten, vor allem durch kontinuierliche Verbesserung des Produktangebotes. Zudem arbeite man durch die Weiterentwicklung eines neuen „Lighthouse-Store-Konzepts“ an der Produktivität und Attraktivität der Stores, heißt es.

Raymond Or, Aufsichtsratsvorsitzender von Esprit, weiß: „Der Weg zum Aufschwung ist noch voller Herausforderungen“. Allerdings unterstütze der Aufsichtsrat die vom Management festgelegten strategischen Prioritäten uneingeschränkt. „Das kontinuierliche Engagement und der fortwährende Einsatz unseres leitenden Managements sowie unserer Mitarbeiter machen mich zuversichtlich“, so Or weiter. „Wir sind auf dem richtigen Weg, die nachhaltige Profitabilität der Gruppe wieder herzustellen. So schaffen wir die Grundlage für unser künftiges Wachstum und erreichen, Esprit als führende internationale Modefirma wieder neu zu etablieren."

Aktuell ist Esprit in mehr als 40 Ländern präsent und vertreibt seine Produkte unter den beiden Marken Esprit und edc international in über 1.000 eigenen Retail-Stores sowie an rund 9.000 Wholesale-Standorten, einschließlich Franchise-Partnern und Verkaufsflächen in Warenhäusern. Esprit ist seit 1993 an der Börse Hongkong gelistet und unterhält Headquarters in Ratingen bei Düsseldorf sowie in Hongkong.

Foto: Esprit
Edc
Esprit