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Einzelhandel: Berlin bald unbezahlbar?

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Die deutsche Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Einzelhandelsstandorte der Bundesrepublik entwickelt und schickt sich nun sogar an, die traditionell beliebtesten und teuersten Städte wie München, Düsseldorf oder Hamburg zu überflügeln.

Dabei gilt Berlin vielen – auch internationalen – Marken als Spielwiese, um ihre Storekonzepte zu testen oder neu zu etablieren. Dabei kommt der Metropole zugute, dass sie mit 3,3 Millionen Einwohnern nicht nur die größte Stadt Deutschlands ist, sondern auch die nationale Vorzeigeregion in Sachen Mode. Die Folge: „Kaum ein internationaler Filialist startet nicht an der Spree“, so das Immobilienunternehmen Lührmann.

Um Berlin

zu charakterisieren und der Metropole gerecht zu werden, muss man ihre Teilung in Ost und West im Auge behalten. Im Gegensatz zu den meisten anderen deutschen Großstädten gibt es in Berlin nämlich nicht DIE 1A-Lage, nicht DAS Zentrum. Ob Friedrichstraße, Alexanderplatz, Schloßstraße, Tauentzienstraße, Kurfürstendamm oder Hackescher Markt – die Mitte Berlins erstreckt sich quer durch die Stadt und weist Szeniges, Exklusives, Klassisches, Modernes oder Individuelles auf. Bester Beweis dafür ist der Hackesche Markt, der mit seinen regionalen Konzepten genauso punktet wie mit immer mehr nationalen und internationalen Filialisten.

Neben London und Paris ist Berlin zudem das drittbeliebteste Städtereiseziel Europas, was sich auch im Umsatz der hier ansässigen Läden widerspiegelt. So lag der Einzelhandelsumsatz 2012 in Berlin bei rund 18 Milliarden Euro und war damit der höchste in Deutschland. Kein Wunder also, dass immer mehr internationale Filialisten ein Stück vom Kuchen abbekommen möchten, zumal dieser in den traditionellen Shoppingregionen Mailands, Paris’ oder Barcelonas immer kleiner wird.

Entsprechend rasant steigen die Mietpreise für Einzelhandelsobjekte in manchen Gegenden Berlins seit geraumer Zeit exorbitant an. Preise von 330 Euro pro Quadratmeter auf dem besten Stück des Kurfürstendamms oder der Tauentzienstraße sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Besonders aufgeholt hat auch der Hackesche Markt, der sich mit Quadratmeterpreisen von bis zu 150 Euro sogar auf Augenhöhe mit dem Alexanderplatz oder der Friedrichstraße befindet. Tendenz weiter steigend.

Veränderung ist Status Quo

Dabei bleibt der Vermietungsmarkt in der Hauptstadt ständig in Bewegung. Gerade der Bereich zwischen Tauentzien und Banhnhof Zoo steht vor einer neuen Blüte. Hier siedelte sich zuletzt der US-Sportartikler Nike mit einem neuen Flagship-Store an, während der japanische Textilfilialist Uniqlo in den Räumen der ehemaligen Niketown bald seine erste Deutschland-Filiale eröffnen wird. Das runderneuerte Bikini-Haus, angefüllt mit neuen Mietern aus der Designer-Branche, soll das bislang etwas schmuddelige Areal zwischen Gedächtniskirche und Bahnhof Zoo weiter aufwerten.

Des weiteren entsteht derzeit am Leipziger Platz 12 eines der größten Einzelhandelsprojekte in Europa: Für etwa 800 Millionen Euro werden dort neben einem Shoppingcenter mit etwa 270 Läden und 30 Restaurants auch ein Hotel, 250 Mietwohnungen, Büros und etwa 1000 Stellplätze geschaffen. Welche Auswirkungen das Einkaufszentrum mit seinen mindestens 76.000 Quadratmetern beispielsweise auf die Friedrichstraße haben wird, ist bislang noch nicht abzusehen. Zudem entsteht direkt am Alexanderplatz das neue Einkaufszentrum ALEA 101. Mit etwa 19.000 Quadratmetern für Büro-, Einzelhandels-, Gastro- und Wohnflächen soll es im Frühjahr 2014 eröffnet werden. Mieter für die Shoppingmeile in den ersten beiden Geschossen sind dem Vernehmen nach Filialisten wie TK Maxx, AktivSchuh oder Olymp & Hades.

Ein weiteres Mammutprojekt ist die Europacity am Hauptbahnhof. Auf etwa 40 Hektar sollen hier Flächen für Einzelhandel, Büros und Wohnungen entstehen. Haupteigentümer des Gebietes sind das Immobilienunternehmen CA Immo, die Deutsche Bahn sowie das Land Berlin. Sie wollen für rund 2.000 Menschen Wohnungen sowie Büros für etwa 10.000 Arbeitsplätze schaffen.

Foto: RK/FashionUnited

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