Deutsche Modeindustrie weiter im Abschwung
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Wolfgang Brinkmann, Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite und geschäftsführender Gesellschafter der
Die Forderung der IG Metall nach einer Erhöhung der Tarifvergütungen um fünf Prozent wies Wolfgang Brinkmann als unangemessen zurück, da die Vergütungen der Branche erst zum 1. Juni 2014 um zwei Prozent gestiegen seien. Die Gewerkschaft fordert außerdem eine verpflichtende Übernahme der Ausgebildeten sowie eine verpflichtende tarifvertragliche Altersteilzeitregelung. Eine verpflichtende Altersteilzeit würde laut Brinkmann jedoch zu erheblichen zusätzlichen Belastungen der Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie führen und zudem der demografischen Entwicklung zuwiderlaufen: „Wir brauchen mehr, nicht weniger qualifizierte ältere Mitarbeitende in unseren Betrieben“, so seine Forderung. Außerdem würden angesichts der demografischen Entwicklung die meisten Ausgebildeten bereits heute übernommen.
Steigende Löhne trotz schwächerer Umsätze
Glaubt man Brinkmann, ist die wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Bekleidungshersteller mehr als besorgniserregend: Seit Anfang 2010 seien nach Angaben des Statistischen Bundesamts die Verbraucherpreise um 6,9 Prozent, die Tarifverdienste der Branche jedoch um elf Prozent gestiegen. Das würde für die Beschäftigten echte Reallohngewinne in den letzten Jahren bedeuten. „Wir wollen für unsere Beschäftigten angemessene Vergütungssteigerungen vereinbaren“, so Brinkmann. „Die von der IG Metall geforderten fünf Prozent sind aber überzogen und für viele Firmen nicht finanzierbar.“ Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie verhandelt aktuell mit der IG Metall Tarifregelungen für das Tarifgebiet West. Die Tarifverhandlungen, die zunächst ausgesetzt wurden, sollen im Oktober weitergeführt werden.
Foto: Gesamtverband Textil + Mode