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Designer-Produkte in 170 Ländern zu Fabrikpreisen

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

INTERVIEW_ E-Commerce ist für die Mode ein vielversprechendes Geschäft, ein konkretes Beispiel ist der Rekord-Börsengang von Alibaba vor weniger als einem Monat an der Wall Street, der zum Ende des ersten Handelstags 38 Prozent Plus und eine Kapitalisierung von 231 Milliarden Dollar brachte.

In den entsprechenden Proportionen fassen auch in Europa Geschäftsmodelle für Nischen Fuß. Dies ist auch bei ‘Brandsdistribution’ der Fall, einem Unternehmen, das in 170 Märkten tätig ist und dort Kleidung und Accessoires zu Fabrikpreisen an kleine Geschäfte, Ketten, Outlets und E-Commerce-Plattformen wie Vente Privee und
Privalia verkauft. Das italienische Unternehmen, das der Idt spa vorsteht, wird das Geschäftsjahr 2014 mit einem Umsatz von 20 Millionen Euro abschließen. Nach Erreichen von 50 Millionen Umsatz ist auch ein Börsengang geplant. Um das Potential dieses Marktes zu verstehen, hat FashionUnited Angelo Muratore interviewt, den Geschäftsführer des Unternehmens mit Sitz in Turin.

Frage Welche Besonderheiten weist der B2B-Markt auf?

Unser Unternehmen wurde 2008 gegründet. Die erfolgreiche Idee war es, eine Marktnische zu besetzen, bei der es keine große Konkurrenz gab. Vielleicht gibt es Unternehmen, die sich entschlossen haben, Fabrikware über das Internet zu verkaufen, diese sind jedoch klein und auf lokaler Ebene tätig.

Wie haben Sie es geschafft, ihre Tätigkeit auf satte 170 Länder auszuweiten und in welchen Gebieten sind Sie heute am stärksten?

Ich muss sagen, dass unsere Stärke vor allem darin liegt, Designer-Produkte zu sehr attraktiven Preisen anzubieten, mit Rabatten von bis zu 80 Prozent. Der Einzelhändler oder das Outlet möchte hochwertige Ware schnell und zu erschwinglichen Preisen erhalten. Dabei ist es nicht wichtig, ob die Ware aus dem Internet oder von anderen Quellen stammt. Durch unsere Online-Präsenz konnten wir über die Suchmaschinen bekannt werden. Eine weitere Stärke ist der Newsletter, der in sechs verschiedenen Sprachen (Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch und Italienisch) an 80000 registrierte Händler versendet wird. Die größten Erfolge haben wir dort, wo die Online-Kultur weiter entwickelt ist, also in Nordeuropa.

Können Sie uns etwas zu den Umsatzerlösen sagen, bezogen auf die Unterschiede in den verschiedenen Regionen?

70 Prozent des Umsatzes stammen aus Europa, davon ungefähr 7-8 Prozent aus Italien. Die restlichen Prozente aus der übrigen Welt: in den USA befinden wir uns im Wachstum, für diesen Markt, der große Warenmengen erfordert, müssen wir uns jedoch möglichst gut ausstatten. Bei den Warenkategorien entfallen 65 Prozent des Umsatzes auf den Verkauf von Accessoires und 35 Prozent auf Kleidung.

Und wie läuft es auf dem chinesischen Markt? Sie haben doch vor ein paar Monaten eine Vereinbarung mit einem lokalen Dienstleister geschlossen, nicht wahr?

Ja, das stimmt. Letzten März haben wir einen Vertrag mit Xiu.com geschlossen, einer Website für Mode und Luxusartikel, und wir werden weiter in den asiatischen Markt expandieren, auch wenn China ein schwieriger Markt ist, vor allem wegen der auf die Produkte erhobenen Zölle.

Wie sind Sie im Bereich Logistik organisiert?

Unser Logistikpartner ist DHL. Das Unternehmen kümmert sich sowohl um den Versand, als auch um die Lagerung der Ware.

Wer sind Ihre Kunden?

Einzelhändler, auch kleine Unternehmen, da unser Mindestbestellwert bei 200 Euro liegt, Bekleidungsketten, Outlets und E-Commerce-Websites, die Markenware zu heruntergesetzten Preisen anbieten. Wir, als internationales Unternehmen, verstehen uns als Partner, als Berater für den Export von Markten, die auf neuen Märkten bekannt gemacht werden sollen oder um die eigene Präsenz in einigen Gebieten zu verstärken. Zu unseren Kunden gehören auch junge Designer, die noch neu in der Modewelt sind. Ana Lublin und Made In Italia, zwei eingetragene Marken, die wir vor kurzem ins Programm genommen haben, werden heute in über 60 Länder exportiert.

Haben auch Sie sich Gedankten über eine Diversifizierung oder Erweiterung Ihres Geschäftsbetriebs gemacht, wie Alibaba, das mehrere Online-Plattformen besitzt?

Heute arbeiten wir mit dem Ziel, uns als bevorzugter Vertreiber und exklusiver Händler für die Unternehmen zu qualifizieren, die online verkaufen möchten, aber kein umfassendes Know-how und keinen eigenen E-Commerce-Vertriebskanal besitzen. Zu den exklusiv von uns vertriebenen Marken gehören No Limits, Sparco School und die Schuhmarke Rochas. Darüber hinaus haben wir beschlossen, unseren Marktplatz für Drittanbieter zu öffnen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Designer-Bestände für 15 Tage auf Brandsdistribution.com zu vertreiben.

Isabella Naef

Foto: Angelo Muratore, Brandsdistribution

Brandsdistribution