Cornell-Universität kündigt Adidas
Von FashionUnited
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Die Cornell-Universität in Ithaca im Bundesstaat New York gehört mit gut 20.000 Studierenden zu einer der größten der USA. Seit sechs Jahren hatte Adidas einen Sponsorvertrag, der mit mehreren Millionen Euro pro Jahr für das Unternehmen äußerst lukrativ und werbekräftig war, da in den USa nach den Profiligen die Universitätsteams am wichtigsten sind.
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Dies ist nicht das erste mal, dass die Hochschule zu diesem drastischen Schritt greift: Bereits 2009 kündigte sie vorübergehend dem Hersteller Russell Athletic, als er Gewerkschaften in Zulieferbetrieben verbieten wollte. Im Jahr 2010 war Adidas-Rivale Nike dran, ebenfalls wegen ausstehender Abfindungen an Arbeiter in Indonesien und Honduras. Nike lenkte ein, bezahlte und behielt seinen Vertrag.
Adidas jedoch weißt alle Anschuldigungen zurück und beruft sich auf die Tatsache, dass PT Kizone vom Besitzer aufgegeben und im April 2011 illegal geschlossen worden sei, nicht von Adidas. “Wir haben alle Bedingungen unseres Vertrags eingehalten und den Fabrikbesitzern jeden Cent für Leistungen gezahlt, die wir in Anspruch genommen haben,” sagte Adidas. “Im Gegenzug können wir keine Verantwortung für die Abfindungen übernehmen, die der ehemalige Besitzer von PT Kizone seinen Arbeitern schuldet, nachdem er das indonesische Recht gebrochen hat und geflohen ist.”
Arbeitsrechtsbewegungen wie die Clean Clothes Campaign halten jedoch dagegen, dass Adidas durch das Lizenzabkommens zur Einhaltung der gleichen Regeln verpflichtet ist, die auch für die Fabriken gelten, die direkt im Besitz der Firma sind.
Man sollte annehmen, dass für ein Unternehmen, dessen “Route 2015”-Ziel ein Umsatz von 17 Milliarden Euro ist, eine Streitsumme von (je nach Quelle) 1,8 bis 2,3 Millionen Euro nicht zuviel ist, um seinen guten Ruf zu wahren. Besonders nachdem bereits im Zuge der Olympischen Spiele Vorwürfe der Ausbeutung von Arbeitern in Billiglohnländern laut wurden.
Allein das Marketingbudget für eine Kampagne von Adidas wird größer sein und was wäre bessere Werbung für ein Unternehmen, als Arbeitern zu helfen, ihre Kinder wieder in die Schule zu schicken, zwei Mahlzeiten am Tag zu essen und über die Runden zu kommen, gerade wenn es rechtlich nicht sein muss? Das wäre Unternehmensverantwortung, die statt nur auf dem Papier zu bestehen auch zur Anwendung kommt.
Foto: John Althouse Cohen/Jason Pier
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