Chinesische Modemarken auf dem Vormarsch
Von FashionUnited
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Wie auch 2011 blieb Sportartikelhersteller Anta auf Platz drei (bekannt als Ausstatter der chinesischen Sportler bei den Olympischen Spielen 2012 in London), gefolgt von Daunen- und Herrenbekleidungsunternehmen Bosideng. Die Plätze fünf, sechs und sieben nahmen jeweils die Hersteller von Herrenbekleidung Septwolves, Joeone und Heilan ein. Sportartikelhersteller Li Ning belegte Platz acht, gefallen von Platz vier im Vorjahr. Die für Herrenbekleidung bekannte Marke Youngor blieb auf Platz neun, während Schuhhersteller Red Dragonfly von Platz 15 im Vorjahr auf den letzten Platz der Top Ten einstieg.
Interessenten am chinesischen Modemarkt sollten sich auf jeden Fall auch die Namen der Marken auf Platz elf bis 17 merken, nämlich Sportartikelhersteller Xtep aus Quanzhou, Romon aus Ningbo (Herrenbekleidung), Erdos, Hersteller von Kashmirprodukten aus der Inneren Mongolei, Lilang aus Quanzhou und Baoxiniao aus Wenzhou (beide Herrenbekleidung), die Firma Aokang aus Wenzhou (Lederschuhe) und als Schlußlicht 361 Degrees aus Xiamen (Sportbekleidung).
Schaut man sich die verschiedenen Segmente des chinesischen Modemarkts an, so sind nur die Bereiche Umstandmoden, Sportbekleidung und Damenunterwäsche mit jeweils rund 95, 80 und 75 Prozent fest in der Hand der einheimischen Topmarken. Der Bereich Denim Wear wird zwar mit 60 Prozent noch von diesen dominiert, allerdings mit absteigender Tendenz: im Jahr 2010 betrug der Anteil noch 70 Prozent (vgl. die Li & Fung Studie "China's Apparel Market 2012").
Bei Hemden und Anzügen scheinen chinesische Männer mit Marktanteilen von nur 45 beziehungsweise 40 Prozent heimischer Topmarken auf ausländische Markennamen beziehungsweise andere heimischen Marken zu setzen. Ähnlich sieht es im Bereich Damenoberbekleidung und Kinderkleidung aus: Mit Anteilen um jeweils rund 40 Prozent der einheimischen Topmarken bleibt ein Großteil für internationale Marken und andere heimische Marken über.
Den geringsten Anteil haben chinesische Topmarken an den Segmenten Jacken (20 Prozent) und T-Shirts (25 Prozent), was gerade für letztere mit einer Deckung des Markts durch Billig- und No-Name-Produkte erklärt werden kann. Sportartikelhersteller Li Ning hatte 2011 den drittgrößten Martwert im Bereich Sportbekleidung (8 Prozent), allerdings weit hinter Nike (29 Prozent) und Adidas (27 Prozent), jedoch vor Kappa (5,6 Prozent) und Nike360 (4,8 Prozent).
Als Trend ist zu erkennen, dass chinesische Modeunternehmen verstärkt auf Kinderkleidung setzen; so starteten die für Sportbekleidung bekannten Marken Li Ning, Anta und 361 Degrees jeweils ihre eigenen Kinderkollektionen, aber auch die Freizeitbekleidungshersteller Septwolves, Metersbonwe und Semir.
Wie zuvor berichtet, visieren einige der chinesischen Topmarken wie Bosideng und Metersbonwe bereits den europäischen und amerikanischen Markt durch Expansion an, aber statt in eigene Geschäfte zu investieren werden andere sicher ihre Modeartikel vorschicken und im Ausland testen. Das heißt in nicht allzu ferner Zukunft dürfte Markenmode aus China auch in deutschen Kaufhäusern zu finden sein.
Foto: Achim Hepp
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