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China: Woll-Faible lässt schottische Textilexporte steigen

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Die Vorliebe chinesischer Verbraucher für Wollprodukte wie Tweed, Kaschmir und Schottenstoffe hat dafür gesorgt, dass sich die Exporte schottischer Wollstoffe nach China auf einem Rekordhoch befinden.

Schottland verkauft derzeit mehr als zweieinhalb Mal mehr Stoffe und Kleidungsstücke nach China als vor einem Jahrzehnt, so die Financial Times, und übertrumpfte mit 9,7 Millionen britischen Pfund (11,7 Millionen Euro) in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 sogar die Gesamtexporte nach China des Jahres 2012.

Schottische

Hersteller wie Johnstons of Elgin, Harris Tweed Hebrides and Isle of Harris bestätigen, dass ihre Exporte nach China gestiegen sind, da modebewusste chinesische Verbraucher alles von Tweed über Hemden im Schottenmuster bis hin zu Golfbekleidung kaufen.

Chinesische Kunden schätzen Tradition

Ein Grund für die plötzliche Vorliebe für Wolle und schottische Textilien ist, dass chinesische Kunden besonders begeistert von allem sind, was Tradition und eine lange Geschichte hat, und in diesem Punkt können sich die schottischen Betriebe sehen lassen. “Johnstons ist jetzt 215 Jahre alt. Die Chinesen mögen das”, sagte Ian Pryde, Verkaufsdirektor von Johnstons of Elgin, einem Hersteller von Woll- und Kaschmirbekleidung, der im letzten Jahr Artikel im Wert von 200.000 britischen Pfund (rund 240.000 Euro) nach China lieferte. Das Potential ist so groß, dass das Unternehmen erst kürzlich Vertreter nach Peking und Shanghai beorderte, um mehr Aufträge einzuholen.

“Es geht um Herkunft, britische Identität und Qualität. Wer diese drei Punkte in China abhaken kann, hat dort eine Chance”, bestätigte auch Brian Wilson, Vorstandsvorsitzender von Harris Tweed Hebrides. Das Unternehmen liefert bereits 90 Prozent des gesamten handgesponnenen Tweeds der Äußeren Hebriden und ist dabei, seinen ersten Kunden der chinesischen Modebranche zu gewinnen.

Es gibt aber noch einen weiteren wichtigen Grund, warum die wohlhabende chinesische Mittel- und Oberschicht auf Wollprodukte steht: unauffälliger Luxus. Wie die chinesische Mode-Website Jing Daily bemerkt, stechen die Kosten feiner Wollartikel weniger ins Auge als herkömmliche Luxusartikel wie Markenbekleidung, Schuhe, Handtaschen oder andere Accessoires, was besonders den Familien von Regierungsbeamten gelegen kommt, die nicht zuviel Aufmerksamkeit auf ihren Wohlstand lenken wollen.

So vielversprechend ist das Geschäft mit Tweed, Kaschmir, Karos und Co., dass die schottische Luxus-Accessoiresmarke Strathberry of Scotland Ende letzten Jahres ein Vertriebsabkommen für seine Produkte in Peking und Schanghai mit dem chinesischen Einzelhändler The Estate schloss. Außer London und Nordamerika steht auch China bei den weiteren Expansionsplänen der 2011 gegründeten Marke ganz oben.

Fotos: Johnstons of Elgin Damen- und Herrenkollektion
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