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'China und Bangladesch machen Indien starke Konkurrenz'

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Der Internationale Bekleidungsverband (IAF) macht sich für die 29. IAF World Fashion Convention bereit, die vom 23. bis 27. September 2013 in Shanghai stattfindet. Angesichts einer sich verändernden Beschaffungsdynamik

wiederholt IAF-Präsident Harry van Dalfsen die zunehmende Bedeutung von Indien als Beschaffungsziel. Er glaubt, dass angesichts steigender Produktionskosten in China und der jüngsten Unglücke in Bangladesch Indien eine bessere Zukunft als globales Beschaffungszentrum hat. Dalfsen glaubt aber auch, dass Indien noch einen langen Weg vor sich hat, da die extrem niedrigen Lohnkosten in Bangladesch eine Rolle spielen und die Bequemlichkeit von China als One-Stop-Shop. Die Gründe sind jedoch facettenreich und komplex.

Angesichts
der Situation, wie Europa und die USA zum derzeitigen dynamischen Beschaffungsszenarium für Bekleidung aus Asien stehen, sagt Dalfsen: “Wir haben den Begriff ‘2. Phase nach der MFA-Beschaffung’ geprägt. Das heißt, nach dem Verschwinden der Quote hat China sehr schnell seine derzeitige Vormachtstellung in Bezug auf die Bekleidungsproduktion erlangt, aber jetzt findet wieder besonders im Westen angesichts steigender Kosten und stagnierender Märkte eine Phase mit einer relativ großen Möglichkeit auf Beschaffungsmuster statt. Es gibt reale Bewegungen aus China heraus, besonders nach Bangladesch und kleinere Bewegungen hin zu Standorten näher zum heimischen Markt (wie die Türkei für Europa). Zudem schauen sich Marken und Einzelhändler aktiv nach Standorten um, in denen sie vorher noch nicht waren (Burma, Afrika).”

China entwickelt sich ständig weiter

Angesichts der sich ständig verändernden Rolle Chinas sagt Dalfsen: “Denken Sie daran, dass erst vor 30 Jahren seine Rolle in der Welt unbedeutend war. Dann wurde es eine Produktionsmacht und jetzt hat sich der Einzelhandelsmarkt für Mode schnell weiterentwickelt.” Laut Dalfsen ist aber die Erschließung des chinesischen Markts als zum Beispiel europäische Marke einfacher gesagt als getan. Umgekehrt ist es aber auch eine große Herausforderung, in China eine Marke aufzubauen und sie in den USA, Europa, Indien oder der ASEAN-Freihandelszone zu verkaufen. Dalfsen glaubt, dass in Europa speziell viele mittelgroße Marken (mit durchschnittlich rund 50 Millionen Euro Umsatz), die in ihrem Heimatmarkt stark sind, immer noch den Export auf einen anderen Kontinent und zum Beispiel China beginnen müssen. Es wurde jedoch beobachtet, dass Warenhäuser und Multimarkengeschäfte aus China aktiv nach Europa und in die USA reisen, um gute mittelgroße Marken zu finden.

Die Rolle des IAF als Herstellerverband

Bangladesch hat sich zum zweitgrößten Beschaffungsland entwickelt, aber die jüngsten Entwicklungen haben europäische und US-amerikanische Marken zum Umdenken gezwungen. Dalfsen erklärt dies weiter: “Das europäische Abkommen und die US-Allianz für Arbeitersicherheit in Bangladesch haben es Firmen schnell ermöglicht, in Bangladesch zu bleiben, während sie gleichzeitig mitteilen, dass sie aktiv an der Verhinderung dieser Unglücke mitarbeiten. Also glaube ich nicht, dass wir einen starken Abfall der Bekleidungsexporte aus Bangladesch sehen werden.”

Während der IAF sich nicht in die Preisgestaltung einbinden darf und rechtlich wahrscheinlich nicht wird, glaubt Dalfsen, dass sich der Schwerpunkt der globalen Verantwortung von der reinen Einhaltung von Regeln hin zu wirklichen Verbesserungen verlagert. Diese Verbesserungen müssen gemeinsame Investitionen sein, die entlang der gesamten Lieferkette entstehen. “Auf der anderen Seite gibt es wenige Branchen, die so zersplittert und konkurrenzstark sind und dies spiegelt sich im Kampf um die Gewinnspannen innerhalb der Lieferkette wider”, fasst Dalfsen zusammen.
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