• Home
  • V1
  • Mode-nachrichten
  • China – das gelobte Land für die italienische Mode

China – das gelobte Land für die italienische Mode

Von FashionUnited

Wird geladen...

Scroll down to read more
Mode-Nachrichten

Für italienische Luxusunternehmen ist der Schritt nach China unvermeidbar, ganz besonders in dieser Zeit der wirtschaftlichen Rezession in Europa. Auch wenn sich die Chinesen nicht mehr unbedingt von Kopf bis Fuß in Markenware

präsentieren und das ostentativ zur Schau gestellte Logo seinen Reiz etwas verloren hat, bleibt das „Made in Italy eine ausgezeichnete Visitenkarte für reiche Asiaten, die ihre Kleiderschränke nach wie vor mit führenden Namen italienischer und europäischer Modemarken füllen.

Diese
Tendenz zeigte sich im Rahmen des Fashion Global Summit, der vergangene Woche in Mailand stattfand. „China und Italien – zwei Schneider auf einem globalen Markt. Neue Herausforderungen, neue Geschäfts- und Partnerschaftsmöglichkeiten“ – so der Titel des Gipfeltreffens, das an der Borsa di Milano in Szene gesetzt wurde und unter dessen Teilnehmern Namen der italienischen Modewelt zu finden waren, wie Zegna, Missoni, Biagiotti, Roberto Cavalli, Fratelli Rossetti und Furla, um nur einige zu nennen.

In Anbetracht der vorliegenden Daten erklärte Du Yuzhou, der Ehrenpräsident des China National Textile and Apparel Council, dass sich „von jetzt bis 2020 die Zahl der potentiellen chinesischen Kunden auf dem Luxussektor von 80 auf 180 Millionen erhöhen wird.“ Den Daten zufolge, die Paola Durante vorlegte, Managing Director der Abteilung Investment Banking und Leiterin des Corporate Broking für Italien bei der Bank of America Merrill Lynch, entspricht im Jahr 2012 der Sektor hochwertiger Produkte in China 14,6 Milliarden Dollar, also zirka 11,5 Milliarden Euro, bei steigendem Anteil des Internethandels.

„Es gibt in China eine Mittelschicht, die sich die hochklassigen französischen und italienischen Produkte nicht leisten kann, jedoch etwas Besseres sucht als der Durchschnitts-Chinese. Das ist unsere Zielgruppe. Es geht hier um den Bereich für kleine und mittlere Unternehmen, die nach China gehen möchten, weil es einen Mangel an neuen Marken zu vernünftigen Preisen gibt, die aber durchaus authentische Produzenten des Made in Italy sind“, betont Mario Boselli, der Präsident der Camera Nazionale della Moda italiana im Rahmen des Gipfels.

Zu den Luxusmarken, die schon vor Jahren China anvisierten, gehört Laura Biagiotti. „Der Internethandel ist ein Markt, der keine Krisen kennt, und als Unternehmen achte ich auf diesen Sektor“, erklärt Lavinia Biagiotti, die Vize-Präsidentin der gleichnamigen Modegruppe und Tochter von Laura, der Designerin und Gründerin der Marke. „Technologie und das soziale Netzwerk haben bei den jungen Chinesen einen sehr hohen Stellenwert, so hoch, dass sich nach jüngsten Schätzungen 65 % der jungen Chinesen vor einem Einkauf erst einmal im Internet informieren und auch häufig online einkaufen.“

„Wenn es gelingt, einen Vorsprung bei Qualität, Service, Innovation und Image aufrechtzuerhalten, wird es angesichts des potentiellen Wachstums des Marktes in Asien auch der italienischen Textilindustrie gelingen, die Präsenz und die Stärke ihrer Unternehmen zu gewährleisten“, meint Paolo Zegna, Präsident der gleichnamigen Gruppe sowie des Gremiums für die Internationalisierung des Arbeitgeberverbands Confindustria. Für Gianluca Brozzetti, dem CEO von Robero Cavalli, „lautet die Strategie, das Unternehmen auf den Export auszurichten. Wir haben eine Filiale in Hong Kong eröffnet und eine in Tokio. In China steigen wir jetzt mit einer Gesellschaft ein, die zu 75 % uns und zu 25 % einem örtlichen Partner gehört, der dann auch den Vertrieb der Zweitlinien übernimmt.“

China ist ein interessanter Markt für die europäischen Unternehmen, Italien wiederum kann den chinesischen Unternehmen gute Möglichkeiten bieten. „Unsere Zusammenarbeit mit Italien hat 1998 mit der Lieferung von Rohmaterialien begonnen, aber wir sind überzeugt, diese Beziehung enger knüpfen zu müssen, und suchen bei den italienischen Unternehmen die Zusammenarbeit beim Ausbau der Accessoires, des Markenkonzepts und der Expansion auf den internationalen Märkten“, betont Zhou Yan, der Präsident der 1977 gegründeten Gesellschaft Dalian Sunfed Fashion.

Von unserem Korrespondenten

Foto: Mario Boselli e Du Yuzhou
Foto: Zhou Yan (Dalian Sunfed Fashion Co., Ltd)

{metakey}missoni, fashion summit, china{/metakey


China
Fashion Summit
Missoni