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Charles Vögele verbucht Millionenverlust

Von FashionUnited

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Mode-Nachrichten

Die Charles Vögele Gruppe hat es im vergangenen Jahr besonders hart getroffen. Das erfolgsverwöhnte Unternehmen meldet einen Rückgang des Nettoumsatzes um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und verbucht nur noch

Einnahmen in Höhe von 1,02 Millionen Schweizer Franken, umgerechnet rund 846 Millionen Euro. Ein Großteil der erlittenen Verluste sei auf den Wertverlust des Euros zurückzuführen, so die Eidgenossen. In lokalen Währungen betrug der Rückgang demnach nur neun Prozent, währungs- und flächenbereinigt sogar nur noch acht Prozent.

Die Charles

Vögele Gruppe erzielt 60 Prozent ihres Nettoumsatzes in Euro. Und da dieser im Jahresverlauf immer schwächer wurde, reduzierten sich analog auch die Einnahmen des Konzerns. Die bittere Folge: Vögele rutschte 2011 erstmals seit Langem in die Verlustzone und berichtet einen Konzernverlust inklusive Goodwillabschreibung in Höhe von 119 Millionen Schweizer Franken, nachdem im Vorjahr noch ein Konzerngewinn von 18 Millionen Schweizer Franken eingefahren werden konnte.

„Mit dem Jahresresultat 2011 sind wir natürlich nicht zufrieden. Das wirtschaftlich anspruchsvolle Umfeld, der starke Schweizer Franken sowie der unüblich warme Herbst haben die Geschäftsentwicklung von Charles Vögele massiv beeinträchtigt“, so Firmenchef Frank Beeck. Die widrigen äußeren Umstände allein will der CEO jedoch nicht für das schlechte Ergebnis verantwortlich machen, er sieht auch Fehler, die im Unternehmen selbst begangen wurden. „Mangelhafte Prozesse in der Logistik, die zu Engpässen bei der Warenverfügbarkeit führten, eine Verunsicherung des Kunden durch eine unklare Marktpositionierung sowie Probleme bei der Damenkollektion“ seien ebenso für die schwache Performance verantwortlich, so Beeck.

Ein weiteres Problem des Managements: Der Einbruch des Handelsumsatzes im dritten Quartal hat auch die Liquidität der Gruppe stark beeinflusst. So hat der Warenvorratsbestand um rund 62 Millionen Schweizer Franken zugenommen. Trotz stark reduzierten Investitionen und den Anstrengungen auf der Kostenseite stehe ein negativer Free Cash Flow von 157 Millionen Schweizer Franken zubuche, so Beeck. Immerhin lag die Eigenkapitalquote trotz höherer Nettoverschuldung mit 48 Prozent noch auf einem komfortablen Niveau. „Dank einer Anfang 2012 abgeschlossenen Kreditvereinbarung über 255 Millionen Franken mit einem breit abgestützten Bankenkonsortium ist die Finanzierung von Charles Vögele bis Mitte 2015 gesichert“, lässt Beeck verlauten.

Außerdem habe man bereits auf den Abwärtstrend reagiert und entsprechende Gegenmaßnahmen eingeleitet. Bereits im September 2011 beschloss der Verwaltungsrat weitgreifende Korrekturmaßnahmen, indem er eine neue Konzernleitungsstruktur definierte und in Zusammenarbeit mit der Konzernleitung die Markenstrategie überarbeitete. Nun soll innerhalb der Konzernleitung wieder eine klare Verantwortung für jeden der drei Kernprozesse festgelegt sein.

Wie das Unternehmen bereits letzten November mitteilte, setzt die Gruppe zukünftig vor allem auf die starke Marke Charles Vögele. Die Abgrenzung der verschiedenen Bekleidungsstile soll dabei innerhalb der Warenpräsentation auf der Ladenfläche geschehen.

Für Charles Vögele hat nun das Erreichen eines ausgeglichenen Geschäftsergebnisses höchste Priorität. „Vorbehältlich unvorhergesehener Entwicklungen bei den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dieses Ziel bis Ende 2013 zu erreichen,“ so Beeck. Er gehe davon aus, dass sich die Nettoumsätze im tiefen einstelligen Prozentbereich steigern werden. Denn: „Unterstützt von Maßnahmen auf der Kostenseite und einer zurückhaltenden Einkaufsplanung erwarten wir für 2012 keinen wesentlichen Anstieg der Nettoverschuldung.“ Auf der Basis der 2013 erstmals vollständig umgesetzten Einmarkenstrategie und zahlreicher flankierender Maßnahmen im Bereich Marketing und Warenversorgung strebt das Management ein ausgeglichenes Konzernergebnis an. Ab 2014 erwartet Charles Vögele dann sogar einen zweistelligen Nettogewinn.

Foto: Charles Vögele

 

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